BIMwood
BIM-basierte Planung im Holzbau
Wir wollen eine neue Diskussion zur Implementierung der BIM-Methode im industrialisierten Holzbau anregen!
Holz etabliert sich in der Wahrnehmung als ökologisches und vielfältiges Material, das Emotionen weckt und High-Tech-Anwendungen im Bau ermöglicht. Mit dem aktuellen technologischen Stand im vorgefertigten Holzbau öffnen sich die Türen zur Industrie 4.0 im Bauen. Gleichzeitig setzt sich auf der Seite der Planung Building Information Modelling BIM als Methode immer mehr durch. Mit BIM findet eine digitale Vernetzung statt, die Qualität der Planung sollte verbessert, der Bauprozess beschleunigt und ein nachhaltiger Lebenszyklus von Gebäuden unterstützt werden.
In der Realität zeichnen die Erfahrungen ein anderes Bild: Der Druck zur Umsetzung von BIM steigt, es fehlen aber die konzeptionellen Grundlagen und Vereinbarungen, die den durchgängigen Datenfluss zwischen Planung und Ausführung ermöglichen. Auf Grund eines analog geprägten Planungsverständnisses wird das Potenzial digitaler Möglichkeiten und neuer Methoden wenig ausgeschöpft. Letztendlich führt fehlendes Wissen um den tatsächlichen Informationsbedarf des Holzbauunternehmens zu überinformierten Modellen und Datenmüllbergen mit teilweise widersprüchlichen Informationen.
Wie kann die Digitalisierung ihre volle Wirkung zur Umsetzung von Industrie 4.0 im Holzbau entfalten? Um in dieser Frage einen Schritt weiterzukommen, hat das BIMwood Projektteam kontroverse Situationen ergründet, Herausforderungen und Chancen beim Namen genannt und eine explorative Testplanung gestartet.
Dafür stellte die allgemeine Baugenossenschaft Luzern abl dem BIMwood Team ein Projekt zur Verfügung. In einer modellbasierten Kollaboration für einen nachhaltigen und kostengünstigen Wohnungsbau wurden neue Ansätze getestet, Informationsbedürfnisse identifiziert und ausgehandelt.
Mit der Testkonzeption eines nachhaltigen und kostengünstigen Wohnungsbaues wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen.
Erkenntnisse wurden auch mit Vertreterinnen und Vertretern des deutschen BIMwood Projektes diskutiert. Nach 27 Monaten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit präsentiert das BIMwood Team die Ergebnisse. In vielen Bereichen baucht es ein neues Verständnis!
Wir brauchen zukünftig…
- …ein neues Prozessverständnis: Eine zielorientierte Pull-Planung muss die bisherige Push-Planung ablösen. In der Planung der Planung braucht es eine kollaborative Verantwortung bei der Prozessgestaltung.
- …eine konsequente Zielentwicklung: Priorisierte Ziele und Anforderungen aller beteiligten Anspruchsgruppen sind wichtige Faktoren für die projektspezifische Gestaltung eines integrierten und durchgängigen Prozesses.
- …ein neues Modellierungsverständnis: Ein digitaler Zwilling basiert auf präzisen, eindeutigen, aber minimalen Informationen. Es braucht eine neue Kultur in der Datenübergabe.
- …ein neues Verständnis für Schnittstellen: Schnittstellen müssen eindeutig definiert und der Informations-Input- sowie -Output-Bedarf präzise vereinbart werden. Schnittstellen sind laufend zu koordinieren.
- …holzbaugerechte Entwurfs- und Planungsmethoden: DfP Design for Prefabricated Timber Construction thematisiert Fragen aus Produktion, Logistik und Montage frühzeitig im Prozess.
Mit den umfangreichen Publikationen zu BIMwood soll ein erster Schritt gemacht werden: Es geht darum, eine neue Diskussion zu starten und aufzuzeigen, wie Zusammenarbeit zukünftig gestaltet werden kann. Die Lösungsansätze, die das BIMwood Projektteam skizziert hat, sind noch nicht vollständig umsetzbar. Es fehlen unter anderem technische Lösungen und Vereinbarungen, etc. Die Softwarebranche ist gefordert, in diese Richtung weiter zu denken!
Bei der Push-Planung werden Daten in Richtung Ausführung «geschoben». Bei der Pull-Planung wird vom gewünschten Ergebnis ausgegangen, und der Prozess wird anhand von Zielen und Meilensteinen organisiert.
Das BIMwood T-Modell bildet die erforderliche Informationsbereitstellung und Umfang und Qualität des Outputs ab.
Der BIMwood Pull-Planungsprozess strukturiert den Prozess aus Sicht der Akteur:innen in drei Ebenen.
Projektvideo
BIMwood Argumentarium
Zum Abschluss des Projektes BIMwood wurde eine Broschüre mit den wichtigsten Forschungsergebnissen erstellt.
Download BIMwood Argumentarium (PDF)
BIMwood How-To
Laden Sie hier unseren Abschlussbericht in Form eines Handbuchs herunter: BIMwood How-To
Weitere Informationen
Die erarbeiten Vorschläge stehen auf www.bimwood.info zur Verfügung.
Das BIMwood Projektteam möchte aber auch Bauherrschaften und Projektteams ermutigen, ihre realen Erfahrungen zu teilen, mitzudiskutieren und zu zeigen, was es aus ihrer Sicht braucht. Folgen Sie uns auf: BIMwood LinkedIn !
Organisation
Projektleitung:
Hochschule Luzern T&A, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
Forschungsteam:
– Hochschule Luzern T&A, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
– Berner Fachhochschule AHB, Institut für digitale Bau- und Holzwirtschaft (IdBH)
Umsetzungspartner:
– schaerholzbau ag
– GKS Architekten Generalplaner AG
– Pirmin Jung Schweiz AG
– Design-to-Production GmbH
– Wirkungsgrad Ingenieure AG
Laufzeit: 16.3.2020 – 15.6.2022
Kontakt
Sonja Geier
Projektleiterin BIMwood
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
sonja.geier@hslu.ch