Berlin um 1989 – Zwischen Rekonstruktion und Dekonstruktion
Das Interesse, möglichen Paradigmenwechseln in der Architekturgeschichte auf den Grund zu gehen, bildete auch im Frühlingssemester 2023 die Basis der Recherchen im Modul Vertiefungsarbeit im Master Architektur.
Das Wendejahr 1989, das im Fall der Berliner Mauer sein emblematisches Bild gefunden hat, mag zuerst einmal ein geopolitisches Ereignis darstellen. Allerdings sind die mit dem Zusammenbruch des Ostblocks sich bahnbrechende Globalisierung und Ideen wie diejenige vom «Ende der Geschichte» (Francis Fukuyama) oder vom «Ende der grossen Erzählungen» (Jean-François Lyotard) auch von breiterer kultureller Bedeutung und finden auf mehr oder weniger direktem Weg ihren Niederschlag in der Praxis und der Theorie der Architektur.
Vorlesungen
Folgende externen Referent:innen hielten in diesem Semester Vorlesungen im Vertiefungsmodul: Christian Kloss, TU Berlin machte eine Einführung in die Stadtentwicklung Berlins bis zu Internationalen Bauausstellung IBA 1984. «Zeitenwende 1989. Urbanismus, Architektur, Politik und Identität in der Berliner Republik» war der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Florian Hertweck, Universität Luxemburg. Ursula Müller von der Berlinischen Galerie legte den Fokus auf die postmoderne Architekturdebatte in Ost- und Westberlin, während Dr. Andri Gerber, ZHAW über Peter Eisenmans Bezug zu Berlin und dessen emblematisches Projekt Haus am Checkpoint Charlie sprach.
Studienreise nach Berlin
Die Studienreise nach Berlin, welche zusammen mit dem Entwurfsstudio Struktur durchgeführt wurde, diente der weiteren Vertiefung des Themas. Die Möglichkeit städtebauliche Entwicklungen genauso wie einzelne, ikonografische Bauten der Zeit um 1989 zu besichtigen, zeigte die unterschiedlichen Bedingungen der architektonischen Produktion in Ost und West, genauso wie die gewaltigen Umbrüche, die der Mauerfall mit sich brachte. Führungen mit Zeitzeugen, wie der Architektin Inken Baller und Prof. Hans Kollhoff belegten die Vielfalt der damaligen Positionen und Wertvorstellungen.
Gute Studierendenarbeiten
Das Modul dient der Vermittlung von wissenschaftlichen Arbeitsmethoden und konzentriertem Denken und Schreiben. Es bietet die Möglichkeit, das eigene Handeln als entwerfender Architekt schriftlich zu reflektieren. Ziel ist es, eine eigenständige, vertiefende Arbeit zum Thema zu verfassen.
Deconstructivist architecture as the only way to retell german-jewish history: a letter from Nathan Boder von Nathan Boder
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RETHINK-REUSE EXISTING STRUCTURES – Showcases from Kreuzberg in the context of IBA ALT 1984/1987 von Jacqueline Gonzalez Solorzano
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A BERLINER ‚PLACE‘ – Examining Moore’s ‚Place-making‘ in Tegeler Hafen von Kusum Lama
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BETWEEN ARCHIPELAGO AND RECONSTRUCTION – A dive into the urban planning theories proposed by Oswald Mathias Ungers and Josef Paul Kleihues von Ingrid Dahl Nilsen
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