Neugestaltung der Bahnhofstrasse in Augmented Reality

Neugestaltung der Bahnhofstrasse in Augmented Reality

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In der Stadt Luzern sollen die prominent gelegene Bahnhofstrasse und der Theaterplatz umgestaltet werden. Das öffentliche Interesse ist gross – dies nahm das Tiefbauamt der Stadt Luzern zum Anlass, bei der Vermittlung dieser umfangreichen baulichen Intervention im öffentlichen Raum Neues auszuprobieren. So wurde das geplante Projekt von der Hochschule Luzern in einem ersten Pilotprojekt für geführte Touren mittels Augmented Reality (AR) vor Ort erleb- und sichtbar gemacht.

Die Visualisierung der Neugestaltung der Bahnhofstrasse in Augmented Reality entstand als Gemeinschaftsprojekt des Tiefbauamts der Stadt Luzern sowie der Forschungsgruppen Visual Narrative (Departement Design & Kunst) und Immersive Realities Research Lab (Departement Informatik) der Hochschule Luzern.

Potenzial: Information und Beteiligung bei Inerventionen im öffentlichen Raum

Bei öffentlichen Bauvorhaben ist ein breites Spektrum von Stakeholdern aus unterschiedlichen Bereichen (Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) beteiligt. Um zu breit abgestützten Lösungen zu kommen, müssen alle Beteiligten die Möglichkeit erhalten, aktiv an einer solchen Planung teilnehmen zu können. Die Kombination von AR mit dem Smartphone und Tablet eröffnet hierzu vielversprechende neue Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten in der Stadtplanung und in den verschiedenen Phasen der Bauprojektentwicklung: AR-Visualisierungen haben das Potenzial, die Abstraktionslücke zwischen Planung (Pläne, Visualisierungen, Diagramme) und der Realisierung (Raum, Material, Funktion) anschaulich zu schliessen.

AR-Visualisierung «Die neue Bahnhofstrasse»

Das Projekt und die AR-Visualisierung wurde im Rahmen von drei öffentlichen Führungen und zwei Führungen für die Verwaltung im September 2021 vorgestellt. Mit den bereit gestellten Tablets konnten die geplanten baulichen Interventionen dreidimensional und räumlich entlang der Bahnhofstrasse und beim Theaterplatz betrachtet werden. Auf dem Display der AR-Anwendung erscheint dabei die reale Umgebung mit darüber projizierten virtuellen Objekten. Ein grosser Mehrwert in der AR-Nutzung über Mobilgeräte im Rahmen von geführten Präsentationen zeigt sich beim direkten Dialog, der gefördert durch dieses analog-digitalen Setting, vor Ort entsteht. Die AR-Visualisierungen und das gemeinsame Erkunden der digitalen Inhalte regen zum Austausch mit den weiteren Teilnehmenden, wie auch den Projektverantwortlichen an. Dabei haben durch die situierten und räumlichen AR-Abbildungen alle die gleiche Informationsbasis für die weitere Diskussion zu den geplanten baulichen Interventionen.

Fazit und Ausblick

Die im Rahmen einer Befragung erhaltenen Rückmeldungen zeigen, dass die Visualisierungsform in AR von einer grossen Mehrheit der Teilnehmenden als hilfreiche Ergänzung zu den sonst üblich verfügbaren Informationen angesehen wurde. Aufgrund der positiven Erfahrungen möchte das Tiefbauamt der Stadt Luzern praxisorientiert die Möglichkeit neuer Serviceangebote via AR für die Bevölkerung zusammen mit der Hochschule Luzern untersuchen.