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Digital Explorer 2030

Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben uns auf die Probe gestellt. Auch deren wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Konsequenzen kennen wir noch nicht wirklich. Das was uns jetzt erwartet, gilt als das Jahrzehnt der Entscheidungen. Bricht also nun das Zeitalter an, das zu mehr Nachhaltigkeit und bewussterem Konsum führt?

Die Zeichen sind da – und auch die Mittel dazu. Denn es ist anzunehmen, dass jene Spezies, die Roboter für eine Expedition auf den Mars baut, der rund 212,391 Mio. km von der Erde entfernt ist, auch ein Wirtschaftssystem nachhaltiger gestalten kann. Neue Technologien, insbesondere IoT und KI, sind ein wichtiger Schritt, um nachhaltigere Produkte, Dienste und Systeme zu entwickeln. So ermöglicht die kontinuierliche Analyse von Sensordaten in der Produktion nicht nur eine Verbesserung der Verfügbarkeit von Maschinen, sondern hilft uns auch dabei ressourcenschonender mit Ersatzteilen und Materialien umzugehen (z.B. erst dann eine Wartung durchzuführen, wenn sie wirklich notwendig ist).

Das Zukunftslabor CreaLab beschäftigt sich nun seit zehn Jahren mit dem Zukunftsdenken und der Fokus liegt unausweichlich darauf, die Zukunft aktiv und nachhaltig zu gestalten. Auch die letztjährigen Workshops am Future Forum nahmen sich hauptsächlich dieser Thematik an. Nun ist es Zeit einen Schritt weiterzugehen und mit Forschungs- und Wirtschaftspartnern sowie Partnern aus Gesellschaft und Politik ein Netzwerk aufzubauen, welches sich intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt.

Die 17 UN Sustainable Development Goals sind im Projektvordergrund. Foto: sustainabledevelopment.un.org/sdgs

Eine Agenda 2030 zu haben ist eine Sache. Sich danach auszurichten und zu handeln ist eine andere. Und genau da kommen Menschen, Prozesse und technologische Entwicklungen ins Spiel, die uns dabei helfen können. Alles zusammengenommen ergibt: Digital Explorer 2030.

Der Begriff ist nicht «juicy» – und braucht daher noch ein wenig Erklärung. Der Begriff hat mit zwei wichtigen Zukunftsvisionen zu tun, die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beschäftigen werden: (1) die (intelligente) digitale Transformation und (2) die Agenda 2030. Was es dann noch braucht, ist Entrepreneurship.

Beginnen wir mit der digitalen Transformation. Der Begriff «digitale Transformation» wird häufig mit der Nutzung von digitalen Technologien in (vorwiegend wirtschaftlichen) Unternehmen in Verbindung gebracht. Im weiteren Sinne hat sie noch eine gesellschaftliche Bedeutung und so sind unter anderem folgende Definitionen zu finden:

  1. «Gesellschaft und Wirtschaft werden miteinander vernetzt. Daraus erwächst die Fähigkeit, Daten zu sammeln und zu analysieren, was zu neuen Chancen, aber auch zu ganz neuen Herausforderungen führt» (BMWi, 2015, 3).
  2. «Ist der Veränderungsprozess in Unternehmen und in der Gesellschaft, der durch vier Charakteristika geprägt ist: unausweichlich, unumkehrbar, ungeheuer schnell und mit Unsicherheit behaftet» (Oswald & Krcmar (Hrsg.), 2018)

Trotz Erklärungsversuche – und es gibt eine Vielzahl davon – ist die digitale Transformation schwer greifbar. Sie hängt mit «digitalen Technologien» und einem «Prozess», der möglicherweise irgendwann endet, zusammen. In der Biologie beschreibt «transformierend» (transformativ) eine Wirkungsweise der Selektion im Evolutionsprozess. Die Häufigkeit von Merkmalsausprägungen wird zu einem neuen Maximum hin verschoben. Demnach überleben die Individuen, die sich am besten an die Umweltbedingungen anpassen. Unsere wirtschaftliche Umwelt ist durch die letztjährigen Ereignisse mehr denn je von Unsicherheit geprägt. Wir sind in der VUCA-Welt angekommen und nun heisst es: «Wie gehen wir damit um?».

Machen wir doch das, was wir am besten können: Experimentieren, beobachten und lernen – und das am besten in einem offenen Netzwerk. Damit das funktioniert, braucht es Menschen mit gewissen Eigenschaften oder solche, die diese entwickeln möchten. Dazu zählen:

  • Fähigkeit zum Tragen von Risiko,
  • Kreativität und Freude am Experimentieren mit neuen Technologien
  • Selbstvertrauen,
  • pro-aktive Handlungsbereitschaft,
  • interne Kontrollüberzeugung,
  • Eigenverantwortlichkeit,
  • Leistungsmotivstärke,
  • Stresstoleranz.

Kurz: Entrepreneure. Menschen, die die Potenziale der neuen Technologien verstehen und diese für die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen nutzen möchten – entweder im eigenen Start-Up, als Corporate Entrepreneur in einem Unternehmen oder «als Hobby» bzw. aus Berufung.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Menschen eine Zukunft entwickeln, welche von Bedeutung für die kommenden Generationen sein wird: Digital und nachhaltig zugleich!

Hier kommst du zum spannenden Blogpost über Nina Wiegers und ihre Arbeit als Expertin für Nachhaltigkeit im Unternehmungskontext.

Autorin: Christine Larbig