The frame
Im Herbstsemester 2022 haben sich die Studierenden des Master Fokus «Architektur & Energie» mit drei gestalterisch und architekturgeschichtlich bedeutenden Pavillonbauten auseinandergesetzt und sie als Ressource betrachtet, die ihnen in Form einer Bauteilwiederverwendung zur Verfügung stehen, um ein neues Projekt zu entwerfen. Die drei Originalbauten – der Saffa Pavillon 58, das «Centre le Corbusier» in Zürich und der «Bürgenstock Bazar» – wurden hypothetisch nach Horw gebracht, wo sie die materielle Grundlage für ein Studentisches Gemeinschaftshaus auf dem zukünftigen HSLU-Campus bilden. Die Studierenden nahmen einen Pavillon als Ausgangspunkt, analysierten ihn umfassend und entwickelten auf der Basis der vorhandenen Ressourcen und Bauteile einen neuen Entwurf.
Dabei haben die Studierenden sich mit Fragen materieller und ideeller Art beschäftigt: Welche Rolle spielt das Thema «graue Energie» bei Entwurfsüberlegungen? Kann es gelingen, neue, stimmige Entwürfe zu schaffen, die weitgehend auf den Materialien eines bestehenden Gebäudes basieren? Welche Chancen und Herausforderungen bringt die Geschichte und bisherige architektonische Identität des ursprünglichen Gebäudes mit sich? Inwieweit dient die ursprüngliche architektonische Konstellation als wertvolle Stütze? Wo nehmen wir uns Freiheiten bei der neuen Gestaltung?
Projekt von Dugald Gardner
Programm Eine von den Studierenden betriebene Bar lädt zum geselligen Beisammensein mit Kommilitonen ein. Das Wohnzimmer bietet den Studierenden einen Raum ohne Konsumationszwang, in dem sie sich austauschen können. Der Raum sollte multifunktional sein, Tische und Sitzgelegenheiten sollten für Ausstellungen oder andere Veranstaltungen frei arrangiert werden können.
Konzept Die meisten Menschen werden auf der unteren Ebene des neuen Campus ein- und ausgehen und die obere Ebene aus den Augen und damit aus dem Sinn verlieren. Das Konzept sieht vor, die obere Hälfte des Campus mit einem Ort zu beleben, der von Studierenden für Studierende betrieben wird. Das Gebäude rahmt den Platz vor der neuen Mensa und soll gleichzeitig als Tor zwischen dem Campus und dem Park fungieren.
Struktureller Ansatz Durch die Verwendung von Köcherfundamenten aus wiederverwendeten Zementrohren und Stahlträgern wird die Verwendung eines Plattenfundaments vermieden, was zur Reduzierung von neuem Beton beiträgt. Durch die Anhebung des Gebäudes wird weniger Beton verbaut und der Boden wird nicht versiegelt. In dem Gebäude werden hauptsächlich Elemente mit hohem architektonischem und strukturellem Wert wiederverwendet. Holzbalken und Fußböden stammen aus nachhaltiger Beschaffung, um zusätzlichen Kohlenstoff zu binden. Ein Low-Tech-Ansatz mit minimalen Installationen soll die Emissionen weiter reduzieren.