Motirō – Wenn nicht jetzt, wann dann?!
Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine kommen auch in die Schweiz, Tendenz steigend. Die Zeit drängt, sich auf allen Ebenen vorzubereiten, um da helfen zu können, wo Hilfe am nötigsten ist. Als Forschungsinstitut der Hochschule Luzern haben wir bereits vor einigen Jahren zusammen mit Partner*innen aus Regierung und Wirtschaft das Projekt «Motirõ, Modulare Lern- und Spielwelten für geflüchtete Kinder» entwickelt und als Ergebnis einen Prototypen realisiert.
Im Durchgangszentrum Biberhof wurden 2019 in Zusammenarbeit mit dem Amt für Migration des Kantons Schwyz die ersten modularen Lern- und Spielwelten eröffnet, welche Rückzugsmöglichkeiten bieten, die kindergerecht gestaltet und eingerichtet sind.
In den oft beengten Wohn- und Lebensverhältnissen von Asyl- und Durchgangszentren ist konzentriertes Lernen oft nur bedingt möglich. Dabei wäre der lückenlose Zugang zu Bildung gerade für geflüchtete Kinder besonders wichtig, sowohl für ihren späteren beruflichen Werdegang, als auch für die Integration.
Im Kontext der Geflüchteten aus der Ukraine rückt diese besonders betroffene Gruppe sehr akut ins Zentrum. Darum stellen wir dieses Planungskonzept allen in Verantwortung stehenden Akteurinnen und Akteuren von Bund, Kantonen und Gemeinden kostenlos zur Verfügung. Motirõ kann in die Planung bestehender und zukünftiger Zentren für Asylsuchende integriert werden. Es ist in der Nutzungs- und Funktionsvielfalt individualisierbar und befähigt externe Stellen, das Konzept mit lokalen Kräften vor Ort ab Baustart innerhalb eines Monats umzusetzen. Das Team des Kompetenzzentrums Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern möchte unterstützend wirken. Es kann im Rahmen weiterer Umsetzungen eine Coaching-Funktion übernehmen und sein Engagement und Know-how einbringen.
Motirõ ist kein exklusives Konzept für ukrainische Flüchtlinge. Es ist ein multifunktionaler Raum, der auch für eine Nachnutzung als KITA oder Schule konzipiert ist.
Kontakt
Für Fragen zum Projekt allgemein:
Selina Lutz
Projektleiterin Motirõ
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
T +41 41 349 37 72
selina.lutz@hslu.ch
Für Besichtigungen des realisierten Prototypen im Durchgangszentrum Biberhof:
Markus Blättler
Leiter Amt für Migration Kanton Schwyz
T +41 41 819 22 07
markus.blaettler@sz.ch
Broschüre
Download der untenstehenden Broschüre zum Projekt (PDF).
Motirõ in der Weiterbildung
Das Projekt «Motirõ» wird nun auch im CAS «Wiederaufbau Ukraine» (ein Kooperations-CAS der Berner Fachhochschule mit anderen Hochschulen der Schweiz) vorgestellt. Die 30 Teilnehmerinnen aus der Ukraine bauen mit unserem Schreinerteam und der Projektleiterin Selina Lutz je einen Hocker aus dem modularen Möblierungskonzept von Motirõ für einen ukrainischen Kindergarten. Holz und CNC-Zuschnitt für die 30 Hocker werden dankenswerterweise von der Kuratle AG gesponsort. Mit den Teilnehmerinnen aus dem CAS haben wir 30 Ambassadors unserer Lern- und Spielwelten, welche zurück in die Ukraine gehen und die Idee dort am Ort des Geschehens weiterbringen können. Der Fokus des CAS liegt auf der Projektarbeit, so werden alle Teilnehmerinnen ein Projekt in der Ukraine entwickeln und mit Ukrainischen und Schweizer Firmen zusammen umsetzen.
- Weitere Informationen zum CAS «Wiederaufbau Ukraine» an der Berner Fachhochschule finden Sie hier.
- Beitrag zum CAS in der Radiosendung «Kultur kompakt» vom 20. Februar 2023
Presse
- In der Sendung «Schweiz aktuell» des SRF wurde über das CAS «Wiederaufbau Ukraine» berichtet (27. Februar 2023)
- Im Magazin des Schweizerischen Gemeindeverbandes wurde ausführlich über Motirõ informiert (August 2022)
- Im March Anzeiger ist ein ausführlicher Artikel zu Motirõ erschienen (Juni 2022)
- In der Luzerner Zeitung hat Prof. Dr. Peter Schwehr einen Gastbeitrag zum Thema veröffentlicht (April 2022)
Projektvideo
Das folgende Video gibt einen Einblick in die Beweggründe für das Projekt und die Umsetzung des Prototypen:
Mehr über das Projekt erfahren
In den folgenden vier Videos wird die Planung und Umsetzung des Prototypen in Biberbrugg detailliert gezeigt und erklärt.