Master Thesis Juliana Furrer

Eine Brücke in Kyoto

Eine räumliche, atmosphärische und soziologische Analyse der Engawa — der Veranda traditioneller japanischer Häuser — aus dem Frühlingssemester 2021 bildet die Grundlage dieser Arbeit. Darauf aufbauend wird die historische Entwicklung und die Nutzung des öffentlichen Raums entlang des Flusses Kamo und dessen Brücken mit der Methodik der Bildanalyse untersucht.

Es stellt sich heraus, dass der Brückenübergang als ästhetische und sinnliche Erfahrung eine untergeordnete Rolle spielt. Insgesamt erscheinen die Brücken über den Kamo als reine Zweckbauten ohne kulturelle Bedeutung. Historische Fotos und Holzschnitte belegen, dass die hybride, multifunktionale Nutzung der Brückenbauten als solche in Vergessenheit geraten ist.
Auf Grund dieser Beobachtungen äussert die Autorin den Wunsch, am Fluss Kamo eine Brücke zu entwerfen, die über den Zweck der blossen Wasserüberquerung hinausgeht. Die Brücke soll weitere, simultane Nutzungen bieten und im Sinne des übergeordneten Projekts «Culture of Water» eine klare und bewusste Haltung gegenüber dem Wasser einnehmen.

Die Idee der neuen Brücke handelt von einem oberen Raum, der das vom Himmel fallende Wasser aufgreift und einem unteren, der das fliessende Wasser des Kamogawa überspannt.
Für die konkrete Ausformulierung dieser Vorstellung, bedient sich die Autorin dem architektonischen Element der Plattform, welche skaliert, gekrümmt und überlagert wird.
Letztlich besteht die entworfene Brücke aus drei multifunktionalen, öffentlichen Plattformen, die verschiedene Nutzungen wie die einer Bühne unter freiem Himmel ermöglicht.

Thesisbuch

Juliana Furrers Thesisbuch kann hier heruntergeladen werden.

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