Augmented-Reality-Partizipation in der Stadtgestaltung

Augmented-Reality-Partizipation in der Stadtgestaltung

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Ist Augmented Reality (AR) das Gestaltungstool für öffentliche Räume der Zukunft? 
Forschende und Studierende der Hochschule Luzern haben das Potenzial der Technologie in einem gemeinsamen Projekt anhand der Neugestaltung des Emmenparks ausgelotet. 

Die Planung von Infrastrukturprojekten geschieht vielfach mit Plänen und Texten, die für Laien oft nur schwer zu verstehen und nachzuvollziehen sind. Diese Hürden erschweren eine Informationsvermittlung und Mitwirkung bei Planungsprozessen auf Augenhöhe. AR ermöglicht die physische Realität mit digitalen Inhalten zu kombinieren – dadurch kann ein Planungsprojekt schon vor dessen Fertigstellung real erlebbar gemacht werden. Das Versprechen eines solchen AR-Planungstools liegt darin, dass Nutzende nicht erst nach einer Umgestaltung reaktiv mit der gegebenen Situation zurechtkommen müssen, sondern dass sie früh am Prozess teilnehmen und sich, wie Planerinnen und Planer auch, mit dem Projekt identifizieren und somit einen massgeblichenen Einfluss auf das Ergebnis nehmen können.  

Um das Potenzial der Technik für die Stadt- und Gemeindeplanung in einem ersten Schritt auszuloten, hat ein interdisziplinäres Forschungsteam der Hochschule Luzern einen AR-Prototypen entwickelt, der eine gestalterische und partizipative Auseinandersetzung vor Ort ermöglicht. Mit diesem können virtuell räumliche Szenarien interaktiv vor Ort im Park erarbeitet und gemeinsam besprochen werden.

Verknüpfung zur Lehre 

Im Kontext dieses Forschungsprojektes und der Neugestaltung des Emmenparks wurde ein achtwöchiges interdisziplinäres Studienmodul an der Hochschule Luzern – Design & Kunst durchgeführt. Die Studierenden nutzten dabei den AR-Prototypen einerseits in ihrem Arbeitsprozess als Gestaltungstool für das räumliche und situative Design im Park. Andererseits vermittelten sie zum Abschluss ihre gestalterischen Konzepte zur Neugestaltung in geführten Präsentationsrunden via AR im Emmenpark bei einem öffentlichen Informationsanlass den Politikerinnen und Politikern der Gemeinde Emmen sowie weiteren interessierten Teilnehmenden. Impressionen und die Resultate des Studienmoduls findet sich hier.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Entwicklung des Prototyps fand in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Emmen, dem Planungsteam S AG, dem Gebietsmanagement Luzern Nord und dem CityScienceLab in Hamburg statt. Das Forschungsprojekt entstand als Kooperation der Departemente Design & Kunst, Informatik, Soziale Arbeit und Technik & Architektur im Rahmen des Interdisziplinären Themenclusters (ITC) Raum und Gesellschaft der Hochschule Luzern.

Fazit und Ausblick

Der AR-Prototyp konnte in einem ersten Schritt das partizipative, gestalterische und planerische Potenzial von Augmented Reality in der Gemeinde- und Stadtplanung aufzeigen. Durch die prototypische Entwicklung und das qualitative User-Testing konnten die zukünftigen Mehrwerte für die Planungspraxis konkretisiert werden. Die Fragestellungen und die technische AR-Entwicklung sollen nun in einem Innosuisse-Projekt vertiefter untersucht werden.
Videolink zum AR-Prototyp: https://vimeo.com/657088134/713d1dff1dhttps://vimeo.com/657088134/713d1dff1d