Hundertfünfundsechzigtausend: ungefähr so viele Bienenvölker werden in der Schweiz von Imkerinnen und Imker gehalten. Null: ungefähr so viel Ahnung hat ein Durchschnittsbürger über die Haltung von Bienen. Das Forschungsprojekt VR-Bees macht den Umgang mit Bienen virtuell erlebbar und vereinfacht so den Einstieg ins Imkern.
Die Ausbildung zur Imkerin oder zum Imker erfordert eine umfassende Ausbildung, die heute jedoch hauptsächlich mit traditionellen Mitteln wie Texten, Bildern und Videos vermittelt wird. Doch gerade praktische Erfahrungen mit einem Bienenvolk sind wichtig, betonen Experten. Dass zukünftige Bienenhalter*innen solche wertvollen Erfahrungen sammeln können, erweist sich in der Praxis jedoch als Glücksfall: Bienenstöcke können nur zu gewissen Zeitpunkten inspiziert werden; von Krankheit befallene Bienenvölker sind schwer zu finden; und zu guter Letzt sollte man die empfindsamen Bienen so wenig wie möglich stören.
Was also tun? Das Forschungsprojekt VR-Bees hat es sich zur Aufgabe gemacht, angehenden Imkerinnen und Imkern den Einstieg ins Bienenhalten zu vereinfachen. Zusammen mit BienenSchweiz (Imkerverband der deutschen und rätoromanischen Schweiz) setzen sie dafür auf Virtual Reality. Im virtuellen Raum können authentische und vielfältige Erfahrungen gesammelt werden, ohne ein Bienenvolk unnötig zu stören. Momentan beschränkt sich dieses Serious Game noch auf einen einfachen Task: die Königin im Bienenstock zu finden. Doch die Potenziale, welche auch im neu erschienenen Artikel Let it Bee beschrieben werden, sind gross. So kann vielleicht bald auch im Winter Honig geerntet oder der Gesundheitszustand von Bienenvölker überprüft werden.
Das interdisziplinäre Forschungsteam rund um die CreaLabbies Ursina Kellerhals und Richard Wetzel glaubt fest daran, dass Virtual Reality eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Imkerinnen und Imker spielen kann. Mit der Weiterentwicklung von vielversprechenden Trainingsszenarien setzen sie nun ihre Arbeit fort.