Vertikale Produktion
Im Projektmodul «Kontext» im Bachelor Intermediate beschäftigten sich die Studierenden im Frühlingssemester mit dem Rontal. Wie bei den meisten vergleichbaren Stadtlandschaften ermöglichten auch hier billige Energie und Mobilität in den letzten Jahrzehnten das achtlose Ausdehnen der Siedlungsfläche. Hier manifestieren sich die Herausforderungen unserer Zeit klar und deutlich. Die Studierenden Marlon Felber und Alexander Schütz (Studio Angelika Juppien) beschäftigten sich mit dem Industriegebiet Oberfeld und plädieren für mehr Nutzungsdurchmischung, neue Formen der Produktion und weniger Platz für den Verkehr.
Konzept
Die beiden Studierenden schreiben zu ihrem Projekt:
«Wir situierten unser Projekt an einem Ort, an dem das bestehende Gewerbe sehr dominant ist, und es bis heute kaum Platz für Wohnraum gibt. Mit dem Entwurf der vertikalen Produktion untersuchten wir eine neue Form der Produktion, indem sich das Gewerbe vertikal ausbreitet. Produktion bedeutet für uns nicht nur die simple Produktion von Gütern, sondern zum Beispiel auch ein gesellschaftlicher Austausch zwischen der Bewohnerschaft, ein nachhaltiger Umgang mit Energie oder die Anpassungsfähigkeit der verschiedenen Typologien. Die sture Struktur sollte dabei Möglichkeiten bieten, um zu wohnen, zu arbeiten oder für den öffentlichen Nutzen.
Der Aussenraum spielte für uns eine wichtige Rolle. Wir setzten uns beispielsweise intensiv mit der Hauptstrasse, welche das Rontal konsequent durchtrennt, auseinander. Wir denken diese Strasse so, dass sie sich wieder dem Massstab des Menschen annähert. Das Gegenüber, der Plaza, verfügt über eine hohe Nutzungsvielfalt und soll anregen auch mal über die Strasse hinaus zu denken. Es gibt weitere Aussenbereiche und Plätze mit unterschiedlichen Öffentlichkeitscharakteren, die städtische Qualitäten aufweisen.
Insgesamt untersuchten wir eine neue Form der Produktion in einem Umfeld, das uns in Zukunft noch stark beschäftigen wird. Das Rontal ist ein Ort, den es in ähnlichen Umständen überall in der Schweiz gibt. Heute noch stark von der Automobilindustrie geprägt, wird er sich in Zukunft wohl einem grossen Wandel gegenübergestellt sehen. Unser Beitrag fungiert dabei als ein Denkanstoss für einen zukünftigen Umgang mit solchen Orten.»