Small pleasures
Auf der Suche nach neuen Wohnqualitäten
Lebensmuster, Haushaltsformen, Arbeits- und Mobilitätsverhalten verändern sich. Die Prognosen sind allseits bekannt: Wir leben länger, wir werden gesund alt und haben weniger Kinder. Die Folgen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit sind bereits heute spürbar. All diese Veränderungen haben Konsequenzen für die Art, wie wir wohnen werden. So werden wir zum Beispiel näher zusammenrücken, weil wir deutlich weniger Land pro Kopf beanspruchen sollten. Angesichts etablierter Vorstellungen von Wohnkomfort ist dies aber nicht leicht umsetzbar. Es sei denn, man beginnt über neue Wohnqualitäten nachzudenken. Welche Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse, die der aktuelle Wohnungsmarkt unzureichend abdeckt, könnten gerade vor dem Hintergrund des geforderten sparsamen Ressourcenverbrauchs wegweisend sein und wie lassen sich diese im heutigen Bestand umsetzen? In welche Richtung müssen Anbieter von Wohnraum denken und planen, um in solche nachhaltigen Wohnqualitäten zu investieren? Dies immer im Bewusstsein, dass der Neubau die Ausnahme und der Umbau die Regel sein wird.
Diesen Fragen widmeten sich Forschende der Hochschule Luzern. Zentrales Arbeitsinstrument war dabei die sogenannte Szenariotechnik. Dabei wurden anhand der Analyse relevanter Schlüsselfaktoren mehrere alternative Zukunftsszenarien erstellt. Diese erlaubten es, den Wohnwandel als Konsequenz verschiedener sich verändernder Randbedingungen zu untersuchen und die Wünschbarkeit zukünftiger Entwicklungen im Wohnungsbau an Szenarienwerkstätten gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern auserwählter Wohnsiedlungen zu diskutieren. Gruppenarbeiten, offene Gespräche und die Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner sind also der Stoff, aus dem die einzelnen Zukunftsszenarien schliesslich fertigerzählt wurden. In welchem Ausmass die Umsetzung dieser Szenarien von Organisations- und Entscheidungsstrukturen abhängig sind, kam anlässlich eines Workshops mit den Verwaltungen und Eigentümerschaften zum Ausdruck. Das gemeinsame Arbeiten an den Szenarien und das interaktive Forschungsdesign halfen dabei nicht zuletzt, den Austausch und die Integration verschiedener Perspektiven zu fördern und die Rolle der unterschiedlichen Akteure im Wohnungsbau hinsichtlich der gewünschten Veränderungsprozesse zu überdenken.
Abschluss und Ausblick bildet ein sogenanntes «Umdenkarium». Dieses soll dazu motivieren, jenseits festgefahrener organisatorischer und betrieblicher Pfade neue Wohnqualitäten zu schaffen.
Links und Downloads
– Link zum Projekt auf der HSLU-Webseite
– Download Schlussbericht (PDF)
Organisation
Projektleitung:
- Hochschule Luzern, Technik & Architektur, IAR; Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP), Projektleiter Angelika Juppien & Richard Zemp
Externe Projektpartner:
- GKS Architekten Generalplaner AG
- Stadt Luzern
- Stadt Bern – Stadtplanungsamt – Fachstelle Wohnbauförderung
- HIG Immobilien Anlage Stiftung
- dost architektur und stadtentwicklung gmbh
- Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Fachstelle Nachhaltiges Bauen
- Bundesamt für Wohnungswesen BWO
- Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1
- Baugenossenschaft mehr als wohnen
- Pensimo Management AG
- Losinger Marazzi AG
- abl Allgemeine Baugenossenschaft Luzern
Finanzierung
- Private / Stiftungen
- Forschungsfinanzierung allgemein
- Innosuisse – HSLU als Hauptforschungspartnerin (Main Research Partner)
Laufzeit:
10.09.2020 – 31.12.2022
Kontakt
Kontakt
Prof. Angelika Juppien
Projektleiterin
Institut für Architektur (IAR)
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
T direkt + 41 78 889 28 78
angelika.juppien@hslu.ch