Highlight Modul Materialität
Kombinationen von Lehmfeinputz und Massivholz von Nora Meyer
Die Atmosphäre eines Innenraums wird massgeblich durch die Kombination der vorhandenen Materialien im Zusammenspiel mit dem Licht erzeugt. Da es mich interessiert das Potenzial der Oberflächengestaltung im Innenraum zu untersuchen – d.h. die körpernahen Oberflächen mit denen wir in direkten Kontakt treten, die unsere Sinne anregen und die Atmosphäre des Raumes bestimmen – habe ich mich in der freien Arbeit mit Lehmfeinputz und Massivholz auseinandergesetzt. Die Idee war es, eine Experimentierkiste zu gestalten, mit der verschiedene Kombinationen von Lehmfeinputz mit Massivholz direkt untersucht werden können, um die vielfältigen Wirkungen, die sich durch die Kombinationen der beiden Materialien je nach Lichtsituation ergeben, beobachten zu können. Gerade die Kombination von glatten, edel wirkenden Oberflächen – wie die des Nussbaums – mit eher rauen Oberflächen – wie ein gefilzter Lehmputz – wirken interessant und erzeugen eine starke atmosphärische Wirkung.
Faltenwurf von Esther Steinmann
Das Jutegewebe und der Modellierton von der Ziegelei bildeten den Ausgangspunkt. Mittels unterschiedlicher Techniken werden die Materialien verbunden. Der Stoff wird ausgebreitet und eine Lehmrolle wird dem Rand entlang in das Gewebe eingearbeitet und in den Stoff eingerollt. Die Jutefläche wird anschliessend mit Lehm überzogen. Auf einer Hälfte wird der Lehm beidseitig von Jute gefasst. Dann wird alles in die Höhe gehoben, wieder abgesetzt und geformt. Der flächige Stoff bildet nun Falten und wächst in die Höhe. Das flexible Gewebe kann zusammen mit dem modellierbaren Ton geformt werden, letzteres härtet im Laufe des Trocknungsprozesses aus. Der aufgerollte Rand als strukturell stärkstes Element bildet eine Art runde Öffnung. Eine organische, spontane sowie fliessende Form entsteht aus den beiden natürlichen Materialien.