Unter dem Titel «Grüne Diversität» präsentieren eine Architektin, ein Architekt, eine Zoologin und ein Landschaftsarchitekt im Rahmen der «Material z’Mittag» Projekte und Ideen. Patricia Lehner sprach über einen Dachgarten in Biel…

Nelkendach – wachsende Vielfalt

Bergföhre, Felsenbirne, Erbsenstrauch, Ölweide, Lichtnelke, Sonnenhut, Lavendel, Alpenrebe…320 Pflanzen, 55 Arten, 120m² Dachgartenflora, 36m³ Erdsubstrat, 3 Totholzstrukturen, 1.5m² Wasserfläche, 20 Flusssteine, 1 Sandhaufen, viele gebrochene Jurakalksteine, diverse Holzstämme, 665kg feuerverzinkter Stahl, 86 Lärchenriemen, 126 wiederverwendete Gartenplatten, 4 Hochbeete mit Komposterde, 25m² Rundkies, 1 Regenwassertank, Hängematte und Liegestuhl. 

Der Dachgarten an der Nelkenstrasse ermöglicht auf einer Fläche von 260m2 einen abwechslungsreichen Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen. Er dient als Erholungsort, zur Gemeinschaftspflege und fördert die Arten- und Nutzungsvielfalt mitten in der Stadt Biel. Das Projekt thematisiert die ökologischen Leistungen von Dachbegrünungen und zeigt auf, welche Rolle die Denkweise der Permakultur bei der Planung von regenerativen Systemen spielen kann. 

Grüne Diversität

«Alles im Grünen Bereich» beschreibt eine Situation, die positiv und planmässig abläuft. Dies gilt aktuell und seit den 1970er-Jahren nicht mehr für unsere Landschaften und deren schwindende Vielfalt. Die ökonomisierte Landwirtschaft generiert monotone Flächen, Siedlungsverdichtungen minimieren Ritzen für spontane Begrünung, Fugenvegetation und Tier-Nischen verbleibt immer weniger Abwechslung und Raum zum Leben. Gerade weil unsere ökologischen Systeme vieles leisten und auf Diversität beruhen, ist es relevant alle Organismen mit einzubeziehen – sie sind die Grundlage allen Lebens auf unserer Erde. 

Die Materialbibliothek lädt ReferentInnen ein, fragt nach ihrer Haltung und Umsetzbarkeit von Grüner Diversität um, am und im Bau. Die Beiträge regen an, die Lebendigkeit mit einzubeziehen – für unsere heterogene Umwelt und Gesellschaft!