Low Tech High Rise – Building for Affordable Living
In einem interdisziplinären Team aus Forschung und Praxis wurden 50 Elemente für die Planung und Konzeption von Low-Tech-Hochhäusern mit bezahlbarem Wohnraum entwickelt. Die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen wurden in einem Handbuch zusammengefasst und einem Faltblatt illustriert.
Die Urbanisierung setzt Städte massiv unter Druck. Steigende Einwohnerzahlen erfordern eine qualitätsvoll verdichtete Innenentwicklung mit sozialer Durchmischung, bezahlbarem Wohnraum und einem effizienteren Umgang im Bodenverbrauch. Die Höhe wird zunehmend als Ressource entdeckt. Ist der Platz für Bauland begrenzt, baut man in die Höhe. Leider leisten Hochhäuser noch keinen Beitrag zu einer suffizienten Innenentwicklung, da sie aufgrund kostenintensiver Konstruktionen, einem ausserordentlichen Technikeinsatz und einem in der Regel ungünstigen Verhältnis von Nutzfläche zu Verkehrsfläche in einem gehobenen Preissegment angesiedelt sind. Damit Hochhäuser einen Beitrag zur Verdichtung leisten, müssen sie kostengünstig geplant, erstellt und betrieben werden. Zusätzlich kann die Wohnfläche optimiert werden, wenn Gemeinschaftsflächen zur Kompensation angeboten werden. Eine solche Hochhaustypologie wurde im Kontext der Schweizer Stadt und ihrer kulturellen wie rechtlichen Rahmenbedingung noch nicht entwickelt.
Anhand städtebaulicher Situationen der Stadt Zürich wurden Szenarien formuliert und in interdisziplinärer Zusammenarbeit Prototypen mit geeigneten Konstruktionsweisen und Ausbaustandards konzipiert. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in Form eines Handbuchs und eines Faltblatts für Entscheidungstragende und Planende aufbereitet.
Handbuch und Faltblatt zum Download
- Low Tech High Rise – Building for Affordable Living: Handbuch für ein Low-Tech-Hochhaus mit bezahlbarem Wohnraum
- Low Tech High Rise – Building for Affordable Living: 50 Elemente für ein Low-Tech-Hochhaus mit bezahlbarem Wohnraum
Auszug aus dem Handbuch
Faltblatt
Organisation
Projektleitung:
Hochschule Luzern T&A, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
Interne Projektpartner:
– ZIG Zentrum für Integrale Gebäudetechnik
Externe Projektpartner:
– Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Amt für Hochbauten
– Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Amt für Städtebau
– Pensimo Management AG
– Wohngenossenschaft ASIG
– ETH Zürich, Institute of Technology in Architecture
Finanzierung:
– Private / Stiftungen
– Innosuisse – HSLU als Hauptforschungspartnerin (Main Research Partner)
Finanzierung Publikation:
– Das Handbuch wurde ermöglicht durch Immobilien Basel-Stadt.
Laufzeit: 1.7.2020 – 31.12.2022
Kontakt
Christian Lars Schuchert
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
lars.schuchert@hslu.ch
Learning from Amsterdam
Zusammen mit Edward Schuurmans und Irma van Oort (KCAP Rotterdam) durchstreifte das Projektteam des Innosuisse-Forschungsprojektes «Low Tech High Rise» im November 2022 zukunftsweisende Hochhäuser, modulare Gebäude und nachhaltige Quartiere in Amsterdam. Ein aufschlussreicher Exkursionstag, an dem weitere Strategien zum Bauen mit Low-Tech-Ansatz greifbar wurden. Eigenausbau, zweischichtige Fassaden, verdichtetes Wohnen sowie gelebte soziale Nachhaltigkeit waren nur einige der Aspekte, die es auf der Erkundungstour zu erleben gab.
Intensive Diskussionen wurden geführt und es entstanden wertvolle Kontakte. Wir danken unseren Projektpartnern und KCAP für einen tollen Tag in Amsterdam mit vier spannenden Führungen!
OVERHOEKS – Arealentwicklung mit integriertem Anteil bezahlbarer Wohnungen
STORIES – Holz-Hybrid-Hochhaus einer Baugruppe mit doppelter Fassadenschicht
SUPERLOFTS HOUTHAVENS – Modularer Grundausbau zur individuellen Aneignung
GWL TERREIN – bewährte ökologische Nachhaltigkeit und gelebte Nachbarschaft