Ko:Lab – Aufbau & Programm

Der Aufbau des Studiums orientiert sich an einem iterativen Projektverlauf und bietet in Kolloquien regelmässige Reflexionsmomente (siehe Modulplan). Im geschützten Rahmen sammeln die Studierenden Erfahrungen im Umgang mit «Disruption und Coping» und entwickeln eigene Strategien und Verfahrensweisen im Umgang mit dem Unvorhersehbaren. Die Komplexität wird über das Curriculum hinweg kontinuierlich gesteigert. In der Masterthesis wird das Gelernte mit eigenen Schwerpunkten und über alle Prozessphasen hinweg angewendet. Eine individuelle Profilbildung, die der persönlichen Ausrichtung entspricht, wird über ein breites, departementübergreifendes Vertiefungsangebot gefördert. Frei wählbare interne und externe Expert:innen (Coaches) begleiten die individuelle Curriculumsentwicklung.

Die Inhalte werden in drei aufeinander aufbauenden und ineinandergreifenden Kernmodulen vermittelt, angewendet und reflektiert.

Kernmodul «Nachhaltige Raumentwicklung – Grundlagen & Diskurs»

Um der Inter- und Transdisziplinarität gerecht zu werden, erhalten die Studierenden im ersten Semester eine Übersicht zu den wichtigsten Themen der nachhaltigen Raumentwicklung. Ab dem zweiten Semester werden verschiedene Schwerpunkte in Einzelmodulen vertieft. Von gesellschaftlichen Themen über Aufgaben in den Bereichen Klima & Biodiversität, Städtebau, Landschaft & Infrastruktur, von gesetzlichen Grundlagen über Public Management & Politik bis hin zur Immobilien- und Regionalökonomie werden verschiedene Perspektiven einzeln beleuchtet.

Ziel dieses Kernmoduls ist es, die Bandbreite disziplinärer Kompetenzen und Handlungsfelder zu diskutieren, um Wissen im Praxisprojekt zusammenführen und integral anwenden zu können.

Kernmodul «Kollaboratives Prozessdesign – Methoden und Instrumente»

Wer über die klassischen Mitwirkungsgruppen hinaus schwer erreichbare Akteur:innen des Alltags ansprechen oder in Dialog mit Eigentümer:innen, Verwaltungen, Politik und Wirtschaft treten will, benötigt Hintergrundwissen zu Kollaborationsformaten, eine transdisziplinäre Vielsprachigkeit sowie die entsprechenden Methoden und Instrumente. In diesem Modul trainieren und erforschen die Studierenden, wie eine produktive Zusammenarbeit und der Dialog gelingen. Zudem lernen sie disziplinübergreifend Methoden und Instrumente räumlicher Analyse und Strategieentwicklung kennen, und sehen, wie sie in planerische oder politische Zielvorgaben einfliessen. Im dritten Teil des Moduls erkunden die Studierenden die Möglichkeiten analoger und digitaler Datenvisualisierung sowie die Verarbeitung und Nutzung von Daten in der Raumentwicklung. Von möglichen «Wegen ins Feld», Methoden der «partizipativen Aktions-Forschung» (PAR), der transformativen Wissenschaft (z.B. «Reallabore») bis hin zur Grounded Theory (GT), von der Gestaltung dialogischer Prozessformate bis hin zum Umgang mit GIS und Smart City-Ansätzen erlernen die Studierenden in diesem Modul das «Handwerkszeug» für Analyse, Auswertung, Darstellung und Kommunikation räumlicher und sozial-räumlicher Entwicklungen.

Ziel des Moduls ist es, das breite Feld der für die Raumentwicklung relevanten Methoden und Instrumente als Grundlagen für eine kollaborative Wissensproduktion zu vermitteln und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Kernmodul «Integratives Praxisprojekt – Austausch und Transfer»

Zukünftige Raumentwickler:innen, die jenseits des klassischen «tabula rasa»-Ansatzes nachhaltig in räumliche Zusammenhänge eingreifen wollen, müssen Orte und deren Kontext lesen und verstehen lernen. Anhand konkreter Praxisprojekte und spezifischen Jahresthemen setzen die Studierenden in diesem Modul eine nachhaltige Raumentwicklung in die Tat um. Das Ko:Lab ist in diesem Sinne wesentlicher Bestandteil des Studiums. In interdisziplinären Teams und mit individuellen Schwerpunkten werden selbstentwickelte Fragestellungen bearbeitet. Exkursionen inspirieren und bereichern die Praxisprojekte.

Ziel des Moduls ist es, dass die Studierenden Positionen und Rollen in Planungsprozessen verstehen, individuelle Tätigkeitsschwerpunkte schärfen, ein eigenes Motiv entwickeln, Vertrauen in prozessuale Verfahrensweisen erhalten sowie inter- und transdisziplinäre Handlungs- und Schnittstellenkompetenzen entwickeln. So können sie sich nach Studienabschluss in unterschiedliche Aufgabenfelder räumlicher und sozialräumlicher aber auch rechtlicher, politischer oder digitaler Transformation einbringen und Aufgaben im Kontext einer zukunftsfähigen Raumentwicklung übernehmen.

Der Master wird nach vier Semestern (Vollzeitmodell) respektive sechs Semestern (Teilzeitmodell) mit der Thesis abgeschlossen.

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