Body Building

Handfeste Beweise, technische Errungenschaften, kulturelle Präsenz, sinnlicher Ausdruck, individuelle Emotionen und gesunder Menschenverstand: Was ist der Körper der Architektur? Was macht ihn aus? Wo sind seine Grenzen? Welche physische Konsistenz definiert Architektur oder sollte sie charakterisieren? Welche Kontinuitäten und Diskrepanzen gibt es zwischen einem Gebäude, einer Skulptur, einer Figur, einem Gefühl oder einer Idee? Wie ist Architektur? Wozu dient sie? Und wie interagieren wir mit all dem?

Im Frühlingssemester 2024 befassten sich die Studierenden in den Basic Lectures im Masterstudiengang mit neun physikalischen Themen im öffentlichen Raum Luzerns: Trottoirs, Treppen, Vegetation, Wände, Öffnungen, Dächer, Leitungen, Lichter und Schilder. Jede Gruppe von Studierenden wurde einem dieser Themen zugeteilt und erforschte die gebaute Stadt als architektonischen Körper, indem sie ihren eigenen Körper damit konfrontierten und über physische Evidenz, wie Geräusche, Materialien, Temperatur, Geruch, Zeit, Orientierung, Gleichgewicht, Dimensionen, Details sowie soziale Präsenz, wie individuelle und gemeinsame Interaktionen, Bedeutungen, Erinnerungen und Analogien von Nutzungen und Gewohnheiten reflektierten. Die Studierenden waren aufgefordert, ihre Erfahrungen und Gedanken in einer Videoarbeit zu dokumentieren. Jedes Video enthält eine emotionale Beschreibung und ist in eine Anthologie des theoretischen Hintergrunds eingebettet.

Es ging um:
– gehen & bleiben & weggehen & erinnern
– Gedanken & Emotionen & Bedeutungen
– Sequenzen & Bewegungen
– Momente & Kontemplation
– Physis & Vorstellungen
– Analogien & Referenzen

Video über Treppen von Ingrid Dahl Nilsen, Connor Nilsen und Pascal de Kegel
Video über Trottoirs von Alison Barry, Fabian Figueiredo dos Santos und Sarina Burn

I confront the city with my body; my legs measure the length of the arcade and the width of the square; my gaze unconsciously projects my body onto the façade of the cathedral, where it roams over the mouldings and contours, sensing the size of recesses and projections; my body weight meets the mass of the cathedral door, and my hand grasps the door pull as I enter the dark void behind. I experience myself in the city, and the city exists through my embodied experience. The city and my body supplement and define each other. I dwell in the city and the city dwells in me.
Juhani Pallasmaa, The Eyes of the Skin, 1996

Video on Signs by Hussain Wanas, Pascal Hächler and Benjamin Staehli
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