Bachelor-Thesis FS24 – Dario Schorer

Aufgabenstellung

Wir stehen inmitten eines Paradigmenwechsels, der den Umgang mit der bestehenden Bausubstanz zur zukünftig wichtigsten Aufgabe von Architektinnen machen wird. Als Architektinnen haben wir die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung dieses Wandels mitzuwirken, in dem wir Räume schaffen, die attraktiv sind, die einen Beitrag zu einer wünschenswerten Umwelt sind und, ja, die schön sind.
Ein bisschen Klimaschutz wird nicht reichen. Uns interessiert deshalb das breite Spektrum an Handlungsmöglichkeiten. Wir nehmen die Herausforderung an, den Balanceakt zwischen der städtebaulichen Vision, die kulturelle, wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte einschließt, und der zukunftsorientierten, greifbaren Umsetzung zu meistern. In einem ersten Schritt das urbanistische Zukunftspotential der Büttenenhalde erschliessen. In der darauffolgenden Phase widmen wir uns der konkreten Umsetzung. Unser Ziel ist es, ausgewählte Bereiche unseres Projekts bis zur konstruktiven Reife voranzutreiben, denn letztendlich manifestiert sich jedes städtebauliche Konzept in seiner materiellen Verwirklichung.

Pläne

Die unterschiedlichen Bauetappen der Büttenenhalde zeichnen sich aus durch ihre verschiedenen Charakteristiken. Die vier Modernisten stehen dem Postmodernen gegenüber. Dazwischen der Einfamilienhausklumpen. Nebenan der Silberne 90er und der dann doch etwas unangenehme Stiefbruder aus den 2000er-Jahren.


In ihrer Vielzahl sind die unterschiedlichen Etappen der Büttenenhalde zwar vielfältig, jedoch allesamt «statische» Architekturen. Autistisch anmutende Geschwister, deren Kommunikation sich auf ein Minimum beschränkt. Denn statischen Architekturen steht heute jedoch eine zunehmend dynamische Gesellschaft gegenüber, auf deren Fragen die Häuser nur bedingt Antwort geben können. Die Gründe für diesen statischen Zustand sind vielfältig. Die städtebauliche Geste, alle Gebäude auf eine Seite zur Aussicht hin auszurichten, scheint einer davon zu sein. Die Aussenräume der Büttenenhalde, von Walter Rüssli als Plätze und Spielstrassen gedacht, werden so «übersehen». Es wird über sie hinweggeschaut oder sie liegen jeweils im Rücken der Häuser.

Die Transformation soll von diesen «übersehenen» Räumen ausgehend gedacht werden. Ausgangslagen bilden unterschiedliche, vor Ort vorgefundene Platz Typologien, deren Ränder bearbeitet werden. Angrenzende Häuser werden um- und weiter gebaut. Sie drehen sich ab [von Pilatus und Vierwaldstättersee] und richten den Blick auf Innerhalb. Neue Adressierungen lassen neue Beziehungen entstehen und die Häuser fangen so an, sich in ihrer Umgebung zu verorten. Die Frage von Privat und Öffentlich wird neu gestellt.
Bei den überformten Häusern handelt es sich um Anomalien, die in der bestehenden Siedlungsstruktur zu entstehen beginnen. Sie stellen den Bestand infrage und unterstützen diesen zugleich. Gemeinschaftliche Gross-Wohnformen beleben die Ränder der «Plätze». In Gruppen arrangierte «Kleinwohnungen» ergänzen das bisherige Wohnangebot. Das Vokabular der Büttenenhalde wird erweitert und der gegenwärtige eindeutige Zustand einer räumlich homogenen Wohnüberbauung kann überwunden werden.

Modelle

Schlusskritik

Schlusskritik von Dario Schorer

Thesisbuch

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