Bachelor Thesis Benjamin Stähli

Gemeinschaft in der Streusiedlung, am Beispiel Schoried

Aufgabenstellung
Thema der Bachelor Thesis 2021 war der Weiler Schoried in Alpnach, Obwalden. Die Bachelor Thesis befasste sich mit der Parzelle der ehemaligen Käserei direkt neben der denkmalgeschützten Kirche St. Theodul. Die Parzelle ist immer noch im Eigentum der Milchverwertungsgenossenschaft Schoried. Drei Mitglieder dieser Genossenschaft sind mit ihrem Anliegen an die Hochschule gelangt: Sie möchten ein sowohl wirtschaftliche als auch identitätsstiftendes Umbau- oder Neubaukonzept finden für das Grundstück in der Kern- und Ortsbildschutzzone Schoried. Dabei soll dem ursprünglichen Genossenschaftsgedanken auch weiterhin Rechnung getragen werden. «Es sollen für die kommende Generation zahlbare Wohnungen entstehen; ein kleines Kaffee oder ein kleiner Hofladen wäre schön». Die Studierenden sind aufgefordert mit ihrem Entwurfsvorschlag ein neues Narrativ für die zukünftigen Generationen in Schoried zu generieren. Welchen Wert haben die bestehenden Strukturen und Erinnerungen? Wie können diese weitergetragen werden bei einem Ersatzneubau? Welche Volumetrie und was für ein Erscheinungsbild ist angemessen im Umgebungsschutzgebiet der Kapelle? Welche weiteren Nutzungen nebst den Wohnungen könnten heutzutage das Dorf bereichern und wirtschaftlich bestehen?

Benjamin Stähli beschreibt die Idee seines Projektes wie folgt:
Unter dem Patronat der ehemaligen Milchverabeitungs-Genossenschaft soll in der Mitte von Schoried, ein modernes Gastarbeiter*innen-Quartier entstehen. Die einzelnen Hauswohnungen dieses Quartiers sollen den verbliebenen portugiesischen Arbeiter auf dem Guber (Guber Steine AG) angeboten werden, um dort mit ihren Familien einzuziehen. Stellvertretend stünden die Häuser aber all den ausländischen Familien offen, die auf dem heutigen Wohnungsmarkt keine Chance haben – schon gar nicht in einem Ort wie Schoried. Es soll in diesem Quartier die Möglichkeit geboten werden zu leben und zu geschäften – gemeinschaftlich und individuell. Damit käme vielleicht Alltagsleben zurück ins Schlafdorf und an den Sonntagen wäre die Kapelle wieder gefüllt. Als Teil der neuen Siedlung, soll die ehemalige Käserei als profane Brücke zu einer geschäftigen und in die zukunftsgerichtete Vergangenheit erhalten bleiben. Aus ihr soll aber ein Haus der Kooperation (Casa de Cooperação) entstehen, das durch die Bewohnerinnen des Quartiers als zusätzliche Einnahmequelle betrieben werden kann.

Weitere Stories

Weitere Stories