Award für «Vokabular des Zwischenraums»
Angelika Juppien, Richard Zemp und Elke Schultz gewinnen den DAM Architectural Book Award 2020 für ihr Buch «Vokabular des Zwischenraums – Gestaltungsmöglichkeiten von Rückzug und Interaktion in dichten Wohngebieten.»
Die Publikation ist bei Park Books erschienen und fasst die Ergebnisse aus dem vorangegangenen Forschungsprojekt «Interface Fassadenraum – Gestaltung von Privatheit und Öffentlichkeit in dichten Wohngebieten.»
Wie können die elementaren Bedürfnisse nach Rückzug und Interaktion in unserem dichter werdenden Wohnumfeld berücksichtigt werden? Und wie nehmen Bewohnerinnen und Bewohner ihr Umfeld und die konkreten Spielräume zur Gestaltung von Rückzug und Interaktion ihrer Wohnsituation wahr? Ausgehend von diesen Fragen untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam der Hochschule Luzern ausgewählte Wohnquartiere. Im Fokus stand dabei der sogenannte «erweiterte Fassadenraum», der die Gebäudehülle, den Zwischenraum bis zur gegenüberliegenden Fassade und die dahinterliegenden Innenräume umfasst. Das Resultat der Studie ist keine Handlungsanweisung, sondern ein «Vokabular des Zwischenraums».
Dieses inspirierende Nachschlagewerk stellt auf über 200 reich bebilderten Seiten die Begriffe Porosität, Tarnung, Alternativen, Kompensation, Ambivalenz, Intervall und Flirt vor, die das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit charakterisieren. So unterschiedlich diese Begriffe sind, entspringen sie doch dem gemeinsamen Leitgedanken, die allerorts geforderte bauliche Verdichtung nicht lediglich als Sachzwang hinzunehmen, sondern vielmehr als räumlich-atmosphärische Qualität zu nutzen. Ergänzt wird das Vokabular durch Hintergrundinformationen zu sechs analysierten Fallstudien.
Begründung der Jury
Die Jury begründet die Vergabe des Awards wie folgt:
„Mit dem handwerklich schön gearbeiteten und gut in der Hand liegenden Buch, ,,beleuchten“ die Autorin und der Autor den wie Sie es nennen ,,erweiterten Fassadenraum“. Der Raum, vor, hinter, zwischen und auf dem Haus ist nicht erst seit Corona wichtig, aber seit der Pandemie ist dieser Raum besonders in den Focus gerückt. Mit sieben Begriffen bzw. Kategorien wie z.B. ,,Tarnung“, ,,Furt“, ,,Kompensation“, werden Themen wie: Nähe und Atmosphäre, Aneignung und Spielraum und Ablenkung behandelt. Das Buch zeigt sehr erfolgreich auf, wie bauliche Verdichtung und räumliche-atmosphärische Qualität kein Widerspruch sein muss. Das Buch wurde schlicht, aber mit hoher Qualität gestaltet. Typografie, Piktogramme, und Fotografien kommen auf den Seiten stimmig zusammen. Die Verleimung des Buchrückens ist ein besonders nettes Detail.“ (Danny Alexander Lettkemann)
Auszug aus dem Buch als Download (PDF)
Bestellung bei Park Books
Video der Preisverleihung
Die Publikation fasst die Ergebnisse aus dem vorangegangene Forschungsprojekt «Interface Fassadenraum – Gestaltung von Privatheit und Öffentlichkeit in dichten Wohngebieten» zusammen.
Das inspirierende Nachschlagewerk stellt auf über 200 reich bebilderten Seiten die Begriffe Porosität, Tarnung, Alternativen, Kompensation, Ambivalenz, Intervall und Flirt vor, die das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit charakterisieren. So unterschiedlich diese Begriffe sind, entspringen sie doch dem gemeinsamen Leitgedanken, die allerorts geforderte bauliche Verdichtung nicht lediglich als Sachzwang hinzunehmen, sondern vielmehr als räumlich-atmosphärische Qualität zu nutzen. Ergänzt wird das Vokabular durch Hintergrundinformationen zu sechs analysierten Fallstudien.