Bauklimatisches Konzept für eine Alters- und Pflegeeinrichtung in Griechenland

Bauklimatisches Konzept für eine Alters- und Pflegeeinrichtung in Griechenland

Davide Greco / Patrick Walczak

Abbildung 1: Szenario 3 mit Umluftsystem
Die Fallstudie befindet sich in Thessaloniki (Griechenland) mit einer Fläche von ca. 20.000 m2, auf dem die Errichtung einer Alters- und Pflegeeinrichtung geplant ist. Die folgenden Forschungsfragen wurden definiert: Ist es angesichts der baulichen, technischen und klimatischen Bedingungen möglich, die pfle-gebedingten Komfortansprüche mit einem Minimum an Technik zu erfüllen? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den Lebenszyklus solcher Gebäude und welche Massnahmen müssen ergrif-fen werden?

Um die oben genannten Fragen zu beantworten, sind die Hauptziele, die Untersuchung, der Bedürfnisse sowie der technischen Anforderungen; der klimatischen Bedingungen und Potentiale, der Vergleich mehrerer standortgerechter und klimafreundlicher Szenarien und die Auswahl der am besten geeigne-ten Lösung. Die Ermittlung der Energie- und Investitionskosten sowie der Nachhaltigkeitsstandards sind die Hauptaspekte für den Entscheidungsprozess auf Seiten des Investors.
Als Forschungsmethode wurde eine Umfrage mit 350 schweizerischen Alters- und Pflegeheimen durchgeführt. Nach einer sorgfältigen Untersuchung, wie diese Erkenntnisse aus der Schweiz in Grie-chenland angewendet werden könnten, diente die Umfrage dazu, passive Massnahmen zu identifizie-ren. 
Es ergaben sich fünf Hauptszenarien mit unterschiedlichen Strategien für Heizung, Kühlung und Lüf-tung. Die Auswertungen zeigen, dass das Szenario Luft/Wasser Wärmepumpe, Fussbodenheizung und Fensterlüftung in Verbindung mit dem griechischen Baustil, ökologisch sowie ökonomisch am besten abschneidet.

Im Detail ist zu beobachten, dass eine Fensterlüftung nicht den gleichen Innenraumkomfort wie eine Komfortlüftung bieten kann. Allerdings müssen die allgemeinen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Fensterlüftung berücksichtigt und etwaige Komforteinbussen ausgeglichen werden. 
Zur Kompensation ist ein zusätzliches Umluftsystem denkbar, das mit einem Minimum an Technik, aber einem Maximum an Flexibilität auskommt.
Abbildung 2: 3D-Visualisierung der Alters- und Pflegeeinrichtung in Griechenland
Abbildung 3: Parameterstudie; Behaglichkeit je nach Fassadengestaltung und Systemwahl
fh-zentralschweiz