Intelligenter Wundverband

Intelligenter Wundverband

Moreen Wolf

Problemstellung
Unsachgemässer Gebrauch und der zu häufige Einsatz von Antibiotika haben dazu geführt, dass die Zahl der Bakterien, die resistent gegen Antibiotika sind, immer grösser wird. Nosokomiale Infektionen, also Infektionen, die aufgrund eines Spitalaufenthaltes auftreten, liegen bei 6%. Drei Viertel aller nosokomialen Infektionen werden durch chirurgische Eingriffe (29%), Atemwegsinfektionen (18%), Harnwegsinfektionen (15%) oder Blutstrominfektionen (13%) verursacht. Die Folgen solcher Infektionen für den Patienten können stark variieren und reichen von einer einfachen Antibiotikatherapie bis hin zu einer Amputation oder enden schlimmstenfalls sogar mit dem Tod. 60% aller nosokomialer Infektionen stehen im Zusammenhang mit einem Medizinprodukt. Neben der Entwicklung neuer Antibiotika, stehen auch immer mehr antimikrobielle Beschichtungen im Fokus. Der Auftraggeber MedTecton GmbH entwickelt gemeinsam mit der EMPA und Novapura neuartige Beschichtungen, welche Bakterien innerhalb kürzester Zeit abtöten sollen.
Lösungskonzept
Im ersten Schritt erfolgt eine detaillierte Marktrecherche zur Thematik. Bei dieser Recherche sollen bereits bestehende Anwendungen und unterschiedliche Arten von antibakteriellen Beschichtungen identifiziert werden. Fundiertes Wissen über den aktuellen Marktstand, sowie Daten über die Erfolgsquote sind zu gewinnen. Im nächsten Schritt soll die Funktionsweise der Beschichtungen von MedTecton/Empa und Novapura beschrieben werden. Dies dient dazu, Vergleiche zwischen den bestehenden Beschichtungen und der von MedTecton/Empa und Novapura hergestellten Beschichtungen erstellen zu können. Anhand der gesammelten Daten über die Wirkungsweise von bestehenden antibakteriellen Beschichtungen und denjenigen von MedTecton/Empa und Novapura kann evaluiert werden, ob diese einen Vorteil gegenüber den bestehenden Beschichtungen aufweisen. Die Ergebnisse werden in einer Tabelle gesammelt und ausgewertet. Die Priorisierung erfolgt aufgrund des Aufwandes, dem möglichen Ertrag sowie einer Risikobetrachtung.
Ergebnisse
Die Recherche hat ergeben, dass aufgrund von In-vitro Daten, zwei der drei Beschichtungen von MedTecton/EMPA und Novapura einen Vorteil gegenüber denjenigen sich auf dem Markt befindlichen Beschichtungen aufweisen. Es wurden insgesamt 79 Anwendungen evaluiert, 26 Beschichtungen miteinander verglichen und 3 Anwendungen vorgeschlagen, die bisher ohne antimikrobielle Beschichtungen zur Anwendung kommen, jedoch sicherlich von einer solchen profitieren könnten. Ein Potential für die neuartigen Beschichtungen ist gemäss der vorliegenden Analyse in der Zahnmedizin zu finden. Aufgrund Vertraulichkeit dieser Ergebnisse wird hier nicht weiter darauf eingegangen.

Abbildung 2: Einfluss Unterbruch Flüssigkeitszufuhr auf MIRA-Plast. Dabei sollte mindestens 2 N Zugkraft erreicht werden.

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