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Zukunft ist Lokal – Das muss man selbst merken! 

Erste Tagung der zukunftsgemeinde.ch mit Future Forum Light

Metaverse ist das neue Hollywood! Da muss man weder Kochen noch Toiletten putzen oder anderen Menschen in den Augen schauen. Dafür braucht man Zeit, Zeit vor dem Bildschirm! Diese Zeit ist aber ein Kapital, das wir besser einsetzen könnten, um klug und fantasievoll mit den konkreten gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen. Unsere wirkliche Zukunft fordert eben physisches Engagement vor Ort.

Dass Dein Körper Dein Werkzeug ist, und dass er definitiv zu mehr als «sitzen» fähig ist, wurde am 17. September in Buttisholz LU thematisiert. Mit einer Weiterentwicklung der Erfahrungen der seit 2015 jährlichen Future Forums Lucerne haben Mitglieder des Zukunftslabor CreaLab zum ersten Mal ein light-Format angeboten. Kürzer und kompakter, aber immer noch mit Fokus auf dem Testen von Innovationsmethoden mit konkreten Inputs für die Praxis und mit aktiver Partizipation des Publikums.

Der Verein zukunftsgemeinde.ch arbeitet daran, Themen wie Energie, Essen, Gesundheit und soziale Interaktion im lokalen Kontext zu entwickeln und möchte damit Wege der Veränderung hin zu einem lebenswerten Leben schaffen. Damit wird in Buttisholz ein Reallabor mit good practice Beispiele geschaffen und dokumentiert (SRF-Beitrag). Mit der Einladung von Daniel Münderlein des RWTH Living Lab Incubator in Aachen konnte auf das Potential von Reallaboren hingewiesen werden. Münderlein stellte verschiedenen Beispielen vor. Im foodstripe.eu können Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam vor Ort, Ideen zur Revitalisierung von Industriegebieten entwickeln und umsetzen. Auch andere Beiträge während der Tagung verdeutlichten, wie Buttisholz als «living lab in-the-making» bereits verschiedene Stakeholder – wie auch die HSLU – engagiert zusammenführt und so die Brücke vom Wissen über das Problem zum Handeln zu schaffen.

Anschliessend an den Kurzvortrag war das Publikum gefordert, selbst zum action research beizutragen. Achtsamkeit, Verbindungen, beständiges Lernen, aktiv sein, gebend sein, diese fünf Punkte identifiziert eine Untersuchung der britischen «New Economics Foundation» als Nährboden für ein lebenswertes Leben (well being). Diese Aktivitätsdimensionen sollten die Teilnehmenden im Workshop mit ihren Sinnen und ihrer Wahrnehmung von Buttisholz verbinden. Ganz bewusst schmeckend, sehend, hörend und tastend schwärmten sie durch das Dorf und hinterliessen Mitteilungen, wo Wahrnehmung und aktive Reflexion verschmelzen können. Letztlich war das Gebiet um GASS 1911 – dem Gebäude, wo als Social Hub ein neues Zentrum für Bewohner:innen entstehen soll – mit bunten Zetteln übersäht.

Während dem zeitgleich stattfindenden Klimatag stellten Initiativen in Zentrum von Buttisholz ihre Arbeit vor, u.a. zeigte Energy Hub ihre überzeugenden Fortschritte für die Energiewende Buttisholz 2035. Visionen von Wegen zur Nachhaltigkeit in urbanen und globalen Kontexten wurden ebenso vorgestellt wie bereits realisierte Umsetzungsbeispiele wie «Feld zu Tisch» aus dem Baselbiet, La Petite Epicerie oder die Erzählungen zu Liechtensteig, dass sich als post-industrielle Dorf neu erfunden hat. Der Ehrenpreis der zukunftsgemeinde.ch ging in den Toggenburg, wo auch die LEWE-Frühlingstagung am 29.4.2023 stattfindet. Wir werden da sein und hoffen euch physisch und mit vielen Ideen dort anzutreffen!