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Flexible neue Arbeitswelt

Nicht nur in der Schweiz befindet sich die Arbeitswelt in einem tiefgreifenden Umbruch. (Castells, Fernández-Ardèvol & Sey, 2006) Sich stetig entwickelnde Kommunikations- und Informationstechnologien, stark verbesserte Verkehrsträgersysteme, eine zunehmend flexibilisierte Arbeitsorganisation sowie die gesellschaftliche Entfaltung der «Multioptionsgesellschaft» (Gross, 2005) tragen dazu bei, dass die klassische Büroarbeit durch andere Formen, wie etwa Home Office oder Mobile Office, ergänzt wird. (Meissner, Sprenger & Scheiber, 2013) Hinzu kommen aber auch neue Arbeitsformen, von denen man eventuell noch gar nichts gehört hat. So spricht Eurofound (2015) u.a. auch von Crowd employment, Employee sharing und Voucher-based work. Die Ausgangslage des mobil-flexiblen Arbeitens als Kernphänomen der künftigen Arbeitswelt lässt darauf schliessen, dass es sich um ein kompliziertes und komplexes Problem handelt, welches von vielen Faktoren getrieben und beeinflusst wird.

In diesem Forschungsprojekt soll es deshalb darum gehen, die «Flexible neue Arbeitswelt» näher zu betrachten. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden: Welchen Stellenwert besitzt die Arbeit (bezahlt/unbezahlt) denn noch in der Gesellschaft, heute und in Zukunft? Sind die neuen Arbeitsformen mit den rechtlichen Bestimmungen überhaupt vereinbar? Was für volkswirtschaftliche Folgen haben denn nun die neuen Arbeitsformen? Welche Rahmenbedingungen müssten eigentlich herrschen, damit möglichst viele Personen von mobil-flexiblem Arbeiten profitieren können (ohne dabei mit negativen Folgen konfrontiert zu sein)? Wie könnten Monitoring- und Kontrollsysteme aussehen, damit die bestehende sozialen Absicherung und deren staatlicher Finanzierung nicht durch mobil-flexibles Arbeiten unterlaufen werden können?

Um die Fragestellungen des Forschungsprojektes zu beantworten, geht es erst einmal darum, die Dimensionen von mobil-flexibler Arbeit zu erstellen und auch deren Vor- und Nachteile für die Beschäftigten aufzuzeigen. Die relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen sollen zusammengestellt und die sich daraus ergebenden Spannungsfelder aufgezeigt werden. Um die «Flexible neue Arbeitswelt» verständlich, anschaulich und begreifbar zu machen, werden Trendszenarien entwickelt, die deren Auswirkungen beispielhaft darstellen sollen und anhand derer neben den volkswirtschaftlichen Folgen auf ausgewählte gesamtwirtschaftliche Grössen auch mögliche Erhebungslücken aufgezeigt werden.

Die Ergebnisse daraus können Hinweise für einen entsprechenden politischen, gewerkschaftlichen und persönlichen Diskussions- und Handlungsbedarf zum Schutz der Arbeitnehmenden geben, aber auch dazu führen, dass Unternehmen ihre Organisation um genau diese neuen Arbeitsformen erweitern möchten.

Förderinstrument(e)

TA.Swiss |
Informationsgesellschaft

Forschungsfeld

Zukunft der Arbeit

Departemente

Hochschule Luzern, Wirtschaft (HSLU, W)
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)

Team

Jens Meissner (HSLU, W)
Johann Weichbrodt (FHNW)
Sheron Baumann (HSLU, W)
Bettina Hübscher (HSLU, W)
Ute Klotz (HSLU, W)
Ulrich Pekruhl (FHNW)
Hartmut Schulze (FHNW)
Ursula Sury (HSLU, W)

Volumen

CHF 139‘650

Dauer

01.07.2014 – 31.09.2015