Liebe, Partnerschaft, Sexualität. Das sind Themen, die alle Jugendlichen interessieren – auch Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigungen. Für diese ist es aber oftmals besonders schwierig, an Informationen zu gelangen, die ihre Einschränkungen und Bedürfnisse berücksichtigen. Seit 2007 füllt das Aufklärungsheft «Herzfroh» diese Lücke. Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit realisiert aktuell zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)in Köln eine Weiterentwicklung und Digitalisierung von «Herzfroh». Beteiligt an diesem spannenden Projekt sind unter anderem auch zwei CreaLabbies: Michael Doerk und Richard Wetzel von den Departementen Soziale Arbeit und Informatik der Hochschule Luzern.
Was ist Herzfroh?
«Herzfroh» ist das erste Aufklärungsheft, das sich direkt an Menschen mit
kognitiven Beeinträchtigungen sowie an begleitende Fachpersonen, so genannte Multiplikator*Innen
richtet. Ziel ist es, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
qualitativ hochstehende Informationen zu Liebe, Partnerschaft und Sexualität
erhalten und diese unabhängig Dritter bzw. mit assistierter Hilfe erschliessen
können. Es soll eine solide Grundlage zur Stärkung von Empowerment und
Partizipation sowie der Ausbau von Kompetenzen geschaffen werden.
Herzfroh 2.0
In einem dreiphasigen Projekt erfolgt nun die Digitalisierung des Manuals. Das Kooperationsprojekt verfolgt dabei drei Ziele:
- Aktualisierung und Weiterentwicklung des sexualpädagogischen Manuals «Herzfroh» mit der Erstellung einer analogen und digitalen Version
- Neuentwicklung einer Handreichung als pädagogischer Unterstützung für Fachpersonen in Begleitung und Betreuung
- Entwicklung von Bildungsbausteinen in Ableitung von «Herzfroh» für die schulische und außerschulische Sexualaufklärung
Das Projekt befindet sich momentan in der zweiten Phase, in der das Aufklärungsheft in analoger Form mit Fokusgruppen erprobt, sowie das Digitalisierungsprojekt erstellt und umgesetzt wird. Projektschluss erfolgt voraussichtlich Anfang 2022.