Das ITC-Projekt Craft Round Tables (CRT) stellt sich die Frage, wie handwerkliche Kompetenzen dazu beitragen können, digitale Transformationen in der Arbeitswelt zu begreifen und zu gestalten. Inspiriert durch das Projekt «Art Round Tables», welches die Empathie von medizinischem Personal für ihre Patientinnen und Patienten mit Kunstvermittlungskursen steigern konnte, zielte das Projekt darauf ab, mit Craft Round Tables die Entwicklung von Technologie menschenzentrierter zu machen. Dies zum Beispiel damit, dass das erkundende Erfahren im Zentrum steht.
Der Ansatz dabei ist, über eine andere Disziplin die Kompetenz in einer bestimmten Disziplin zu steigern; also unsere digitale Kompetenz dadurch zu erhöhen, dass wir ins Machen kommen. Unsere Hypothese dabei ist, dass das Erkunden im handwerklichen Tun hilft, die digitale Transformation daraufhin zu befragen, was für uns Menschen in dieser Entwicklung wünschenswert und wertvoll ist.
Im Kontext der aktuellen Situation haben wir auch Formen gesucht, wie wir diese Hypothese virtuell weiter überprüfen können. In diesem Zusammenhang fand der Sonic Pie Workshop im Bachelor Wirtschaftsinformatik an der HSLU-I statt. In einer virtuellen Session wurde Musik «bearbeitet», d.h. modelliert und geformt. Die Teilnehmenden erfuhren über die Erfolgsstory CountMe der der Firma RichnerStutz, wie Offenheit für ein reales Problem die Basis dafür schaffte, dass eine wertvollen Technologie-Entwicklung entstehen konnte.
Die Wichtigkeit, dass Digitalisierung be-greifbar wird, nimmt rasant zu. Aus diesem Grund werden wir diesen Ansatz weiterverfolgen, auch wenn sich in den Workshops zeigte, dass neben verschiedenen interessanten Insights durchaus auch einige Hürden deutlich wurden. Vielleicht muss die Frage anders gestellt werden: Die Kompetenzen gehen allenfalls weniger in Richtung Sensibilisierung, sondern eher in die eines Mindsets der Iteration, also dass man mit Beta-Versionen arbeiten und «leben» kann; im Bewusstsein, dass sie eine Station auf einem Weg sind.