Modulverantwortung: Max Leiß
Lehrteam: David Berweger, Torsten Lange, Max Leiß, Dr. Peter Omachen, Susanne Triller, Assistenz: Isabelle Häcki, Antonie Schnider
Plastische Formgebung und die Untersuchung von Materialität stehen im Fokus dieses Moduls. Welche Rolle spielen Materialien und Materialeigenschaften in Architektur und Konstruktion, wie berücksichtigen wir ihre Bedeutung im Gestaltungsprozess?
Die Digitalisierung von Entwurfs- und Produktionsabläufen hat den Gestaltungsvorgang stark verändert. Dieser muss dennoch der materiellen Realität von gebautem Raum und seiner Entstehung Rechnung tragen. Baustoffe sind heute in ein Netz von Normen und Standards eingeschrieben. Sie sind stark technisch determiniert und unterliegen strikten Anforderungen an ihre Performanz – ihre kulturelle Verortung und ihre atmosphärische Wirkung sollten wir aber kennen und bewusst einsetzen können. Im Kontext der gegenwärtigen ökologischen Krise kann Material zudem nicht länger neutral und entpolitisiert betrachtet werden, sondern es gilt, Materialität in komplexen Ökologien von Ressourcen- und Stoffströmen zu überdenken. Die Dringlichkeit des nachhaltigeren Einsatzes von Material und die Entwicklung einer kreislauffähigen Bauwirtschaft erfordern auch neue Strategien plastischen Entwerfens.
In einer Abfolge von Aufgaben und Workshops begeben wir uns in die direkte Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien, vertiefen das theoretische, sinnliche, handwerkliche Verständnis von Baustoffen und Bearbeitungstechniken. Plastische Formgebungsverfahren wie Abformung, Konstruktion und Assemblage werden entwickelt und reflektiert. Der individuelle gestalterische Zugang wird über eine freie Entwurfsstudie und Materialrecherche gestärkt. Die Auseinandersetzung mit Skulptur und künstlerischen Strategien erweitert das Verständnis räumlicher Gestaltung, Vorträge und Exkursionen untersuchen die Materialität in Kunst, Architektur und Bauwesen.