
Modulverantwortung: Prof. Angelika Juppien
Lehrteam: Alessandro Bosshard, Christoph Flury, Kasia Jackowska, Prof. Angelika Juppien, Katharina Neubauer und Stefan Wülser
Assistierende: Sylwia Jezewska und Julian Holz
Angesichts globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Ressourcenverknappung und einer drohenden Erschöpfung natürlicher Lebensgrundlagen, weitet sich der bisher eher stadtzentrierte Blick auf Netzwerke, Arbeitsteilungen und auf ländliche Räume aus. Von der These ausgehend, dass das Dorf im Kontext urbanisierter Lebenswelten (wieder) als wünschens- und erstrebenswert wahrgenommen wird, werden wir uns in diesem Semester mit möglichen zukunftsfähigen Wohn- und Lebensformen im Bestand in einem konkreten dörflichen Kontext beschäftigen – mit frischem Blick und jenseits polarisierender Zuschreibungen. Uns interessiert, wie die spezifisch lokalen Bedingungen mit den grossen gesellschaftlichen Themen verflochten sind. Welche möglichen relevanten Zukunftserzählungen können daraus vor Ort entstehen? Was heissen diese Verflechtungen für unseren Umgang mit dem Bestand und seinem Programm? Wenn der portugiesische Architekt Alvaro Siza behauptet, «Architects don’t invent anything, they transform reality», hat er sicher Recht. Aber die Frage ist, in welche Richtung diese Transformation geht. Und gerade hier kann die genaue Analyse und Interpretation des Bestands und seines Umfelds hilfreich sein: Es geht also darum, den spezifischen Ort, an dem wir arbeiten, zu schätzen, seine lokalen Eigenheiten und die Logik des Umfelds zu verstehen und mit Blick auf die grossen Themen zukunftsfähig weiterzuentwickeln.
Unser Arbeits- und Experimentierfeld ist das Dorf Giswil im Kanton Obwalden. Vier un- oder untergenutzte Gebäude in der Nähe des Bahnhofs Giswil bilden die stimulierende Basis für unsere Transformationen: ein ehemaliges Hotel und eine verwaiste Metzgerei, eine alte Schleifsteinfabrik und die bereits umgenutzten Militärbaracken «Ruedis Garage». Wie sollten die Grundbestimmungen der jeweiligen Bautypologien neu justiert werden, um als lebendige Bausteine einen produktiven Beitrag für das Dorf Giswil zu leisten? Welche Lebens- und Wohnformen werden der aktuellen Veränderungsdynamik vor Ort gerecht? Und welche räumlichen und konstruktiven Strategien werden im Dialog mit dem Bestand entwickelt? Das sind zentrale Fragestellungen, denen wir uns im Rahmen der individuellen Projektarbeit widmen werden.
Veranstaltungen
Vor-Ort-Begehung
Donnerstag, 19.09.24
9.00 Uhr - 17.25 Uhr
Coachings
jeweils Donnerstags
9.00 Uhr - 17.25 Uhr