Modulverantwortung: Prof. Angelika Juppien
Lehrteam: Alessandro Bosshard, Christoph Flury, Boris Gusic, Kasia Jackowska, Prof. Angelika Juppien, Katharina Neubauer
Assistierende: Sylwia Jezewska und Julian Holz
Gäste: Prof. Peter Althaus, Tanja Reimer, Tobia Capelli, Anna Farquet, Lukas Furrer, Rina Rolli, Claudio Schneider, Charlotte Truwant

Gewerbe- und Industriegebäude sind Zeitzeugen. Sie erzählen von den wirtschaftlichen Systemen, sozialen und kulturellen Werten sowie den Produktionsprozessen der Zeit, in der sie errichtet wurden. Diese Rahmenbedingungen drücken sich in ihrer Konstruktion und Materialisierung, ihrem Programm und ihrem Charakter aus. Auch Erfahrungen, Emotionen, Erinnerungen und Identitäten schreiben sich in die Gebäude ein und bieten reichhaltiges Material, das wir für unseren Entwurfsprozess nutzen wollen.

Ausgehend von der These, dass bestehende Gebäude nicht allein als statische Strukturen zu verstehen sind, sondern vielmehr als Gebilde, die wir weiterentwickeln und auf sich ändernde Bedürfnisse und Bedingungen anpassen können, spekulieren wir in diesem Semester zu möglichen Zukunftsszenarien. Die ausgewählten Industrie- und Gewerbebauten in Baar und Cham bieten die Chance, ganz grundsätzlich über zukünftige Formen von Wohn- und Lebensraum nachzudenken und entsprechende Strategien zu entwickeln. Wie müsste sich Altes und Vertrautes verändern damit Neues entstehen kann? Was genau soll überhaupt entstehen? Und warum?Ganz im Sinne des Schriftstellers J.G. Ballard, der behauptet, «Die Fiktion ist bereits vorhanden, Aufgabe (…) ist es, die Realität zu erfinden», werden wir Realitäten entwerfen, die die Fäden der Geschichten vor Ort aufnehmen und spekulativ weiterknüpfen.

Die Entwurfsarbeiten werden im Wochenrhythmus bis zur Schlusskritik mit Tragwerks-Coachings, Tisch- und Zwischenkritiken begleitet sowie durch Inputs unterstützt.