Lehm-Holz Pavillons im Bachelor Basic
In einem kollaborativen Prozess haben die Studierenden des Bachelor Basic in Zusammenarbeit mit OXARA einen Pavillon auf dem Campus der HSLU in Horw entworfen. Das Start-up-Unternehmen aus Dietikon versucht den Lehmbau – im Speziellen giessbaren Flüssiglehm – zu fördern und damit nachhaltiges und zirkuläres Bauen in der schweizer Bauindustrie zu etablieren.
In kleinen Entwurfsgruppen entstanden 18 Pavillonprojekte. Dabei wurde mit Holz und Flüssiglehm gearbeitet. Im Zentrum der Arbeiten standen Untersuchungen zum konstruktiven und räumlichen Potenzial dieser beiden Materialien, wobei dem Flüssiglehm erstmals eine tragende Rolle in der Struktur zugetraut wurde.
Es ist geplant, einen der Entwürfe als Vorzeigebau aus Lehm und Holz auf dem Campus zu errichten. Dieser wird – im Sinne des zirkulären Bauens – bis zu seinem vollständigen Rückbau das Raumangebot der HSLU um neue Räume für Sitzungen, Tagungen und informelle Treffen ergänzen.
Projekt von Marius Bachofner, Manuel Kempf, Robin Steiner und Esther Steinmann
Vorfabrizierte Lehmelemente in Form eines Kreuzgratgewölbes in Parabelform und Fachwerkträger mit geknoteten Verbindungen bilden die Struktur des Pavillons. Im Grundriss sind die Lehmelemente im Quadrat mit jeweils fünf Lehmelementen pro Seite angeordnet. In den äussersten Elementen befinden sich Meetingräume, die sich an Nord- und Südfassade über drei Elemente weiterziehen. In den restlichen Elementen an der Nord- und Südfassade sowie an der gesamten Ostfassade befinden sich Arbeitsnischen. Im Auge des Ringes aus Elementen befindet sich ein stützenloser Innenhof, der als Werkraum dient.
Um für Meetings eine Privatsphäre zu erzeugen sind die sonst offenen Elemente geschlossen. Gegen innen sind die Meetingräume mit Lehmsteinen aufgemauert, gegen aussen mit Fenstern versehen. Um die Lehmsteinwand dem Element anzupassen, sind innen sowie aussen die Steine in Parabelform aufgemauert und bilden einen Abschluss. Ebenso sind die Abstellräume gegen aussen geschlossen und erzeugen damit Raum für Regale.
Ein Setzholz bildet den oberen Abschluss des Elementes und generiert zudem eine Verbindung zur Holzkonstruktion des Daches. Die Dachkonstruktion ist ein Raster von Fachwerkträgern, die jeweils auf dem Setzholz der Elemente aufliegen. Der Innenhof wird von drei übereinanderliegenden Gurten überspannt, die im Bereich der Elemente auf zwei Gurte reduziert werden. Das zwischen den Gurten einfallende Licht sorgt für eine sanfte Lichtstimmung im Werkraum und lässt den Fokus auf die Dachkonstruktion gleiten. Eine weitere Reduzierung auf einen Gurt sorgt im Bereich des Vordachs für die Leichtigkeit des Daches.
Von aussen betrachtet zeichnet sich der Pavillon durch geometrische Formen aus, die von den Parabelformen der Elemente gebrochen werden.