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ToMap – Eine Toolbox für das Management transdisziplinärer Projekte

Transdisziplinäre Projekte können als komplexe adaptive Systeme mit

1)     schwer vorhersehbaren inhaltlichen Entwicklungen,
2)     Veränderungen in den Rahmenbedingungen sowie
3)     sozialen Dynamiken verstanden werden.

Während interdisziplinäre Projekte „nur“ verschiedene Disziplinen im selben Gesellschaftssystem, z.B. in der Wissenschaft, zusammen bringen, verbinden transdisziplinäre Projekte Partner aus verschiedenen Gesellschaftssystemen, z.B. aus Wirtschaft und Wissenschaft. Dies trifft auf fast alle anwendungsorientierten Forschungsprojekte zu. Diese Projekte werden zu transdisziplinären Arenen, in denen Projektziele und Vorgehensweisen kontinuierlich aus den Perspektiven der Partner aus den verschiedenen Gesellschaftssystemen verhandelt werden.

Auf der Suche nach geeigneten Projektmanagement-Ansätzen
Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt ToMaP ist die Beobachtung, dass in Projekten der anwendungsorientierten transdisziplinären Forschung, welche Forschende und Praxispartner mit Ausbildungshintergrund in anderen Disziplinen als den Umweltwissenschaften involviert, sehr häufig der klassische Projektmanagement – Ansatz verwendet wird. Dieser Ansatz ist gekennzeichnet durch das Konzept der Rationalität, eine Sichtweise, aus welcher Arbeit und Arbeitskraft als steuerbar und ein „command and control“ – Projektmanagement erfolgsversprechend erscheinen und aus der sich Projekte linear und im Voraus genau planen lassen. Der traditionelle Standardprojektmanagement – Ansatz entspricht dadurch nicht der oben beschriebenen inhärenten Komplexität, Dynamik und Unvorhersehbarkeit von angewandten transdisziplinären Forschungsprojekten.

Prinzipien eines integrierenden Prozessprojektmanagement – Ansatzes
Eine Literaturstudie der Projektgruppe zeigt, dass ein integrierender Prozessprojektmanagement – Ansatz auf vier Prinzipien basieren sollte:

  1. Dialog: Der Dialog ist das zentrale Mittel, um die verschiedenen Perspektiven zu explizieren und eine Integration zu erreichen.
  2. Materialität: Das Projektmanagement muss systematisch Gebrauch von Visualisierungen, Modellen und Prototypen machen.
  3. Iterativität und Flexibilität sind die zentralen Charakteristika der Projektplanung und Durchführung (auch in Bezug auf eine gemeinsame Dokumentation und Evaluation).
  4. Nähe und Distanz zum Forschungsgegenstand verweisen darauf, dass im Verlaufe des Projektes immer wieder bewusste Perspektivenwechsel vorzunehmen sind: Zwischen Mikro-, Meso- und Makroebene, aber auch zwischen Arbeiten, Auszeiten, Reflektionen und Projektpausen/Auszeiten.

Allerdings gibt es bisher keinen Projektmanagement-Ansatz, der handhabbare Richtlinien und ein Instrumentarium zum Design und Management angewandter transdisziplinärer Projekte anbietet.

Zudem liegen kaum empirische Ergebnisse dazu, ob und wie die oben genannten Prinzipien in realen transdisziplinären Projekten eine Rolle spielen und wie mit resultierenden Herausforderungen umgegangen wird (und wenn, dann in den Umweltwissenschaften als Einzelfallstudien). Das Projekt untersucht diese Dynamiken in transdisziplinären Projekten der interdisziplinären Schwerpunkte der Hochschule Luzern.

Förderinstrument(e)

IS CreaLab |
Grundlagenprojekt

Forschungsfeld

Zunkunft der Arbeit

Departemente

Wirtschaft (W)
Technik & Architektur (T&A)
Design & Kunst (D&K)

Team

Patricia Wolf (W)
Julie Harboe (D&K)
Martin Jud (T&A)
Urs Gaudenz (T&A)

Volumen

CHF 50’000

Dauer

1.06.2013 – 31.12.2015