Sei vorausgestellt: Kletterplüschtiere auf der Lampe, Handcremes neben dem Computer, und die leere herzförmige Schokoladeverpackung von Valentine’s Day 2010 im Regal fällt nicht unter kreative, individuelle Arbeitsplatzgestaltung – hier geht es also nicht um den „feel-good factor“. George Orwell hat schon in 1958 mit dem dystopischen „1984“ gezeigt, dass man den Menschen mit viel „Gemütlichkeit“ in die Passivität hinleitet, und damit nicht die Innovation (oder die Revolution) begünstigt.
Doch, die Bedeutung einer qualitätsvollen Arbeitsumgebung, wo Individualität zugelassen ist, und wo der Beitrag des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin an der Innovation und Geist des Unternehmens unterstützt wird, ist nicht zu unterschätzen. Wie richtet man Büros ein, damit die Arbeitgeberinnen sich „bevollmächtigt“ fühlen, ihre besten Ideen da – vor Ort – zu entwickeln? Implizit, war oder müsste, das die Frage sein bei der 3. Tagung des Euroforums: „Future Workplace and Office“.
Professionelle Büro-EntwicklerInnen sind, in einer Zeit wie jetzt, wo viele Corporate Players einen angenehmen Überfluss zu investieren haben, gefragt, hygienische, multifunktionale, non-territoriale, Büroeinrichtungen zu gestalten. An der Tagung wurden effiziente Beispiele von unter anderen Google, Valora, UBS, Microsoft und das transparente Gebäude von PricewaterhouseCoopers gezeigt. Tausende von m2 sind mit ergonomisch korrekten Möbeln, Pflanzen, die alles aushalten können, mehr oder weniger guten Lüftungs- und, Schliessanlagen, Chill-Out Ecken etc. etc. ausgestattet. Um die MitarbeiterInnen in die Bürowelt einzuführen, gibt es aufwendige Change Management Prozesse. Der CreaLab Beitrag war, wie es bemerkt wurde, „Out of the Box“. Mit historischen Beispielen von Frank Illoyd Wright und Otto Wagner, sowie Impulsen aus den Arbeitsräumen der Künstler Stefan Gritsch und den Künstlerinnen Miriam Sturzenegger und Maria Zgraggen wurde gezeigt, wie die konsequente Aufmerksamkeit auf eine Materialwahl mit Qualität und Individualität der beste Weg ist, Wohlbefinden und freie Sicht auf die Aufgaben bei Mitarbeitenden zu generieren. Kosten tut es alles etwas – aber die lebendigen Lösungen sind nicht immer die teuersten.