{"id":37485,"date":"2024-10-09T09:46:27","date_gmt":"2024-10-09T07:46:27","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=37485"},"modified":"2024-10-09T09:46:28","modified_gmt":"2024-10-09T07:46:28","slug":"building-circular-in-the-alps","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/building-circular-in-the-alps\/","title":{"rendered":"Building Circular in the Alps"},"content":{"rendered":"\n

Das Forschungsprojekt \u00abBAUHALPS \u2013 Building Circular in the Alps\u00bb verfolgt das Ziel, zirkul\u00e4re Ans\u00e4tze im Bauen im Alpenraum voranzutreiben. Dabei setzt es auf die Idee des \u00abNew European Bauhaus\u00bb (NEB), das transformative Impulse aus Kultur, Handwerk, Design und Gesellschaft b\u00fcndelt, um zuk\u00fcnftige Geb\u00e4ude und Quartiere baukulturell sorgsam, ressourcenschonend und klimaneutral zu gestalten. Im Projekt BAUHALPS kooperieren 13 Partner:innen aus Deutschland, Frankreich, Italien, \u00d6sterreich, Slowenien und der Schweiz. Durch Pilotprojekte in den beteiligten L\u00e4ndern sollen innovative Konzepte und Methoden erprobt und zukunftsweisende L\u00f6sungen im Bereich des zirkul\u00e4ren Bauens aufgezeigt werden. Diese Projekte sollen die Idee des NEB mit Leben f\u00fcllen und als Leuchtt\u00fcrme f\u00fcr nachhaltiges Bauen dienen.<\/p>\n\n\n\n

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Herausforderungen<\/h3>\n\n\n\n

In der Schweiz verursacht der Geb\u00e4udesektor fast 24% der Treibhausgasemissionen (BAFU 2022). Gleichzeitig werden 84% der Abf\u00e4lle in der Schweiz durch die Baut\u00e4tigkeit generiert (BAFU 2021). Damit die Schweiz ihre Klimaschutzziele erreicht, gilt es in allen Sektoren zu handeln. Im Jahr 2020 reichte die Kommission f\u00fcr Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates eine parlamentarische Initiative ein, die auf eine \u00c4nderung des Umweltschutzgesetzes abzielt. Im ersten Artikel heisst es dazu \u00abDer Bund und, im Rahmen ihrer Zust\u00e4ndigkeit, die Kantone sorgen f\u00fcr die Schonung der nat\u00fcrlichen Ressourcen\u00bb.<\/em> Trotz der medialen Pr\u00e4senz des Themas Kreislaufwirtschaft gibt es nur wenige erlebbare Umsetzungsprojekte, die als Vorbild f\u00fcr den Bausektor zur breiten Umsetzung wirksame Impulse setzen. Nachhaltige Ans\u00e4tze im Geb\u00e4udesektor sind oft von innovativen Technologien getrieben, werden jedoch in der Umsetzung h\u00e4ufig noch mit konventionellen Methoden realisiert.<\/p>\n\n\n\n

Treibhausgase im Geb\u00e4udesektor einzusparen, bedeutet nicht nur Geb\u00e4ude energieeffizient herzustellen und zu betreiben. Auch in der Schweiz liegt in der Abkehr von linearen Produktionsmustern hin zu einer Kreislaufwirtschaft eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, deren Realisierung mehr als nur technischer oder wirtschaftlicher L\u00f6sungen bedarf.<\/p>\n\n\n\n

Das \u00abNew European Bauhaus NEB\u00bb<\/h3>\n\n\n\n

M\u00f6gliche Wege und L\u00f6sungen f\u00fcr diese Transformation der Bauindustrie hin zur Kreislaufwirtschaft zeigt die Initiative des \u00abNew European Bauhaus\u00bb (NEB) auf. Diese wurde im September 2019 von Ursula von der Leyen, Pr\u00e4sidentin der Europ\u00e4ischen Kommission, ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, den European Green Deal, den \u00dcbergang zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft, durch innovative Ideen und Konzepte mit einem interdisziplin\u00e4ren und partizipativen Prozess zu unterst\u00fctzen. Das NEB orientiert sich dabei an drei zentralen Werten: Nachhaltigkeit, insbesondere im Umgang mit Ressourcen, \u00c4sthetik und Inklusion. Es vernetzt Expertinnen und Experten, Unternehmen, Institutionen und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure in den Bereichen Wohnen, Bauen, Kultur, gesellschaftliches Zusammenleben und Kunst. Dabei ist das NEB kein klassisches Umwelt- oder Wirtschaftsprojekt, sondern ein Kulturprojekt, das dem Systemwandel ein Gesicht gibt. Aktuell ist das NEB jedoch ein offenes Konzept, das noch durch die praktische Umsetzung greifbar werden muss. In den kommenden Jahren gilt es in der europ\u00e4ischen Forschungscommunity daran zu arbeiten, Konzepte und Methoden des NEB weiter zu pr\u00e4zisieren, zu entwickeln und zu testen.<\/p>\n\n\n\n

BAUHALPS \u2013 Potenziale grenz\u00fcberschreitend ausloten<\/h3>\n\n\n\n

Die Regionen im europ\u00e4ischen Alpenraum haben durch spezifische geografische Bedingungen des alpinen Raumes viele \u00e4hnliche Herausforderungen. Es macht Sinn, diese Herausforderungen, die sich allen in dieser zusammenh\u00e4ngenden Region stellen, auch gemeinsam anzugehen. Genau darauf zielt das Alpenraumprogramm \u00abInterreg Alpine Space\u00bb ab. Das europ\u00e4ische F\u00f6rderprogramm initiiert und finanziert Kooperationsprojekte in den sieben L\u00e4ndern, die Anteil am Alpenraum haben, und macht diese grenz\u00fcberschreitenden Initiativen. Das Projekt BAUHALPS wird im Rahmen einer solchen Alpine Space Kooperation durchgef\u00fchrt. Das transnationale Projekt setzt dabei auf das erw\u00e4hnte Konzept des New European Bauhaus (NEB), um den Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft in der Architektur- und Bauwirtschaft zu f\u00f6rdern.<\/p>\n\n\n\n

Global denken \u2013 lokal handeln<\/h3>\n\n\n\n

Die Regionen im Alpenraum verf\u00fcgen \u00fcber einzigartige regionale Potenziale: Lokale Ressourcen und Materialien sowie das kulturelle Erbe und das Fachwissen zur Entwicklung innovativer Technologien f\u00fcr deren Einsatz im Bausektor. In der Schweiz spielen beispielsweise Holz als Rohstoff, jahrzehntelange Erfahrung in der Holzverarbeitung und technologische Errungenschaften eine zentrale Rolle. Auf der Grundlage der vielf\u00e4ltigen Erfahrungen im Umgang mit lokalen Ressourcen und den daf\u00fcr entwickelten Techniken soll im Projekt BAUHALPS ein wechselseitiger Lern- und Entwicklungsprozess initiiert werden. Global und transnational werden Werte und Prinzipien diskutiert und weiterentwickelt. Diese werden vor Ort mit lokalen Ressourcen, den Erfahrungen anderer Regionen sowie im Einklang mit lokalen Kulturen, Techniken und Traditionen zu innovativen L\u00f6sungen geformt.<\/p>\n\n\n\n

Mehrwerte und das Schweizer Pilotprojekt<\/h3>\n\n\n\n

Derzeit hat das Konzept des New European Bauhaus (NEB) in der Schweiz noch keine breite Verankerung gefunden. Durch die Schweizer Beteiligung am Alpine Space Konsortium von BAUHALPS soll sich dies \u00e4ndern. Ein gemeinsames Toolkit, das im Rahmen von BAUHALPS entwickelt und durch regionale Pilotprojekte getestet wird, soll sichtbare und greifbare Impulse setzen, um die Kreislaufwirtschaft zu f\u00f6rdern und regionale Wertsch\u00f6pfungsketten zu st\u00e4rken sowie neue Wertsch\u00f6pfungssysteme aufzubauen.<\/p>\n\n\n\n

Der Kanton Luzern m\u00f6chte als eine Region im europ\u00e4ischen Alpenraum das zirkul\u00e4re Bauen vorantreiben und engagiert sich f\u00fcr das Schweizer Pilotprojekt \u00abcircular time lab\u00bb. Dieses schafft ein Zeitrafferlabor f\u00fcr zirkul\u00e4res Bauen und integriert den Berufsnachwuchs in eine \u00f6ffentliche Challenge. Diese Challenge bietet Unternehmen einen Experimentierraum f\u00fcr innovative Anwendungen, w\u00e4hrend junge Fachkr\u00e4fte die M\u00f6glichkeit erhalten, ihr K\u00f6nnen vor der \u00d6ffentlichkeit zu pr\u00e4sentieren. Damit wird nicht nur die Innovationskraft der Baubranche gest\u00e4rkt, sondern auch deren Attraktivit\u00e4t f\u00fcr Nachwuchskr\u00e4fte erh\u00f6ht. Zur Umsetzung der Challenge arbeiten KMU, Verwaltung, Berufsbildung und Hochschulen eng zusammen. Die bewusste Platzierung des circular time lab an einem \u00f6ffentlichen Ort erh\u00f6ht die Sichtbarkeit in der Bev\u00f6lkerung und den Medien und macht zirkul\u00e4res Bauen f\u00fcr alle erlebbar.<\/p>\n\n\n\n

Projektpartner:innen im BAUHALPS Projekt<\/h3>\n\n\n\n

Das Projektteam wird von der Ca\u2019 Foscari University Foundation Italia <\/strong>(IT) koordiniert.
Folgende Institutionen sind im Projektteam vertreten:
\u2013 Digital Findet Stadt (AT),
\u2013 International Centre of Resources and Innovation for Sustainable Developement (FR),
\u2013 Technology Park Ljubljana Ltd. (SI),
\u2013 Museum of Architecture and Design Ljubljana (SI),
\u2013 Padova Chamber of Commerce Industry Crafts and Agriculture (IT),
\u2013 Habitech – Distretto Tecnologico Trentino per l’Energia e l’Ambiente (IT),
\u2013 Technische Hochschule Rosenheim (DE),
\u2013 Holz Forum Allg\u00e4u (DE),
\u2013 Innovationsservice Salzburg (AT),
\u2013 Cluster Build & Connect (FR),
\u2013 Bayern Innovativ GmbH (DE),
\u2013 Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern (CH).<\/p>\n\n\n\n

Links<\/h3>\n\n\n\n