{"id":34804,"date":"2024-10-23T09:00:55","date_gmt":"2024-10-23T07:00:55","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=34804"},"modified":"2024-10-23T09:01:52","modified_gmt":"2024-10-23T07:01:52","slug":"master-thesis-florian-oertli","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/master-thesis-florian-oertli\/","title":{"rendered":"Master Thesis Florian Oertli"},"content":{"rendered":"\n
Florian Oertli ging im Rahmen seiner freien Masterthesis der Frage nach, inwiefern eine Transformation des Bestandes Voraussetzung ist f\u00fcr die Werterhaltung eines Ortes oder eines Geb\u00e4udes. In Schwellbrunn, einem Dorf im Appenzeller Hinterland, zeigte er anhand eines architektonischen Projektes ein m\u00f6glicher neuer Weg auf, wie eine Transformation der gesch\u00fctzten, historischen Bausubstanz zu einer Werterhaltung f\u00fchren k\u00f6nnte. <\/p>\n\n\n\n
Die Grundlage daf\u00fcr bietete seine theoretische Auseinandersetzung mit dem architektonischen Schaffen in der Kunstgiesserei St. Gallen und der Stiftung Sitterwerk in St. Gallen sowie seine Arbeit an dieser Institution. Aus dieser Auseinandersetzung resultierten Gestaltungsstrategien, die das Gew\u00f6hnliche, das Allt\u00e4gliche, das Arbeiten mit dem Vorhandenen, das Ver\u00e4nderbare und Wiederverwendbare in den Vordergrund r\u00fcckten. Architektur versteht Florian Oertli als st\u00e4ndig laufender Prozess und nicht als statisch abgeschlossenes Objekt. Das Ende ist immer offen<\/em>, so die daraus resultierende These. <\/p>\n\n\n Der Bestand wird transformiert mithilfe des vorg\u00e4ngig erarbeiteten Vokabulars und eines Arbeitsmodells.<\/p>\n <\/div>\n\n Zu Beginn ist es\r\nein Versuch das Geb\u00e4ude in seinen einzelnen Teilen zu verstehen.<\/p>\n <\/div>\n\n Das Modell ist eine st\u00e4ndige Baustelle, an der laufend neue\r\nM\u00f6glichkeiten ausprobiert werden k\u00f6nnen. <\/p>\n <\/div>\n\n Die Transformierbarkeit ist ein Wert, der dem Appenzellerhaus mit seiner Konstruktionsart innewohnt und neue Interpretationen zul\u00e4sst. Die vorliegende Auseinandersetzung st\u00e4rkt ein Verst\u00e4ndnis von Architektur, die sich st\u00e4ndig weiterentwickelt und ver\u00e4ndern l\u00e4sst, und zeigt die daf\u00fcr erforderlichen Voraussetzungen auf. Abschliessend wirft die Arbeit Fragen \u00fcber die \u00abKunst des Bewahrens\u00bb und der Autorenschaft in den Raum \u2013 gilt es, ein Bild zu sch\u00fctzen oder eine Idee oder einen Wert, der dem Objekt innewohnt und gibt es eine originale Autorenschaft?<\/p>\n\n\n Wer nicht gerade ein Haus bauen oder kaufen will, hat in der l\u00e4ndlichen Gegend oft wenig M\u00f6glichkeiten geeigneten Wohnraum zu finden. Die g\u00e4ngige Kammerstruktur ist eingeengt und l\u00e4sst oft nur traditionelle Wohnkonzepte, die introvertiert und nach innen gerichtet sind, zu. Das Haus ist ein Versuch diese Vorstellungen aufzubrechen. Innerhalb der konstruktiven Logik des Ver\u00e4nderns wird das Haus transformiert in ein lebendiges Konstrukt, das u\u0308ber sechs Geschosse st\u00e4ndig neue Beziehungen erm\u00f6glicht. <\/p>\n\n\n\n Das Haus kann auch eine Verbindung herstellen zur fru\u0308heren Formen der Gemeinschaft, die in der Kirchgemeinde ihren Ort gefunden haben. Die Kirche wird kaum noch besucht, ihre R\u00e4ume haben aber nach wie vor Bestand. In diesem Sinne kann das Haus Platz bieten fu\u0308r eine zeitgem\u00e4sse Vorstellung von Gemeinschaft. Es gibt R\u00e4ume, die von einer gr\u00f6sseren Gemeinschaft ausserhalb des Hauses genutzt werden k\u00f6nnen. Es gibt Gemeinschaftsr\u00e4ume, in denen sich die Bewohnerschaft des Hauses trifft, wie ein grosse Ku\u0308che, Ess- Wohn- oder Aufenthaltsr\u00e4ume. Dazu bietet das Haus die M\u00f6glichkeit, sich in unterschiedlichen Konstellationen in privaten R\u00e4umen zuru\u0308ckzuziehen. <\/p>\n\n\n\n All diese R\u00e4ume sind in der H\u00f6he verbunden durch das Treppenhaus, welches als Teil des Wohnraums verstanden wird. Die klaren Grenzen der Kammerstruktur werden teilweise aufgebrochen. R\u00e4ume werden in der Horizontalen und in der Vertikalen verbunden. Das Projekt zeigt auf, dass der Strickbau diese Ver\u00e4nderungen zul\u00e4sst. Es entstehen Sichtbezu\u0308ge durch benachbarte R\u00e4ume, niedrige R\u00e4ume werden verbunden mit zwei- oder dreigeschossigen R\u00e4umen und erhalten durch diesen Kontrast eine neue Qualit\u00e4t. <\/p>\n\n\n Das Einfu\u0308gen einer neuen Geschossschicht bietet die M\u00f6glichkeit im Erdgeschoss einen zweigeschossigen Saal zu erhalten. Durch das Aufbrechen der Fassade bekommt der Raum eine neue \u00d6ffentlichkeit zur Strasse hin. Die Geschehnisse im Innern sind auf der Strasse erkennbar. Die Ru\u0308ckseite im neuen Saal wird ebenfalls ge\u00f6ffnet. Die Ru\u0308ckseite mit der Abendsonne bietet eine Qualit\u00e4t, die in diesem Projekt genutzt wird. <\/p>\n\n\n\n Der Ausdruck zur Strasse bleibt klar strukturiert durch das Zusammenfassen von Elementen. Wie in der traditionellen Gestaltung dienen die Elemente gleichzeitig dem Schutz der Holzstruktur und bieten die M\u00f6glichkeit den Sonnenschutz zu integrieren. Die Elemente sind eine Neunterpretation der traditionellen Klebed\u00e4cher und des T\u00e4fers. So werden T\u00e4fer und Klebedach in einem Element zusammengefasst, was zu einem zeitgem\u00e4ssen, klaren Ausdruck fu\u0308hrt. Wie die meisten Geb\u00e4ude vor Ort besitzt die Fassade Richtung Nordwesten vereinzelte Auswu\u0308chse, die einem inneren Bedu\u0308rfnis entspringen. Dieser Dualismus ist etwas Typisches fu\u0308r das Dorf und bietet im Zusammenhang mit der Entwicklung der \u00abRu\u0308ckseite\u00bb grosses Potenzial.<\/p>\n\n\n\n Auf der Ebene der Konstruktion wird u\u0308ber dem massiven Erdgeschoss ein neues Geschoss eingefu\u0308gt. Konstruiert wird es aus Vollholzelementen, die aus einzelnen Brettern zusammengedu\u0308belt werden. Diese massive Bauweise entspricht der Logik des Ver\u00e4nderns und l\u00e4sst sich wieder in seine Einzelteile zerlegen. Den bestehenden Geschossen in der Strickbauweise werden in der H\u00f6he Schichten eingeschoben. Dieser Eingriff fu\u0308hrt zu befriedigenden Raumh\u00f6hen. Die neu eingeschobenen Balken k\u00f6nnen gleichzeitig auskragen und bieten die M\u00f6glichkeit das Geb\u00e4ude auf die Ru\u0308ckseite weiterzuentwickeln. So bietet die Auskragung im zweiten Geschoss Platz fu\u0308r eine Ku\u0308che. Gleichzeitig werden daru\u0308ber die Deckenbretter ausgezogen. Dieses subtraktive Arbeiten ergibt einen Raum, der sich u\u0308ber zwei Geschossh\u00f6hen ausdehnt. <\/p>\n\n\n Bestehende Tu\u0308ren oder Fenster bleiben m\u00f6glichst bestehen. So kann eine Tu\u0308r in unerreichbarer H\u00f6he auf den ersten Blick irritieren und gleichzeitig an etwas erinnern das einmal dagewesen ist. <\/p>\n\n\n\n \u00dcber einzelne \u00d6ffnungen werden R\u00e4ume wie das Treppenhaus oder ein Zimmer mit der zweigeschossigen Ku\u0308che verbunden. Durch diese Beziehungen und Sichtbezu\u0308ge entsteht eine Lebendigkeit innerhalb des Hauses.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Die drei Zimmer im dritten Obergeschoss zur Strasse k\u00f6nnen mit Schiebetu\u0308ren als ein Raum genutzt werden. Das Szenario zeigt zwei Schlafzimmer und ein Raum, der zum Arbeiten im Homeoffice dienen k\u00f6nnte. <\/p>\n\n\n\n Das bestehende Dach wird \u00abaufgeklappt\u00bb. Die bestehenden Sparren werden mit einer neuen Dachneigung abgestu\u0308tzt und ausgefacht. In das neue Dach werden neue, grosszu\u0308gige R\u00e4ume eingeschoben, die im spannungsvollen Kontrast stehen zu der bestehenden Kammerstruktur.<\/p>\n\n\n \n <\/a>\n
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