{"id":21554,"date":"2021-12-03T15:26:00","date_gmt":"2021-12-03T14:26:00","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=21554"},"modified":"2024-06-28T11:04:13","modified_gmt":"2024-06-28T09:04:13","slug":"holzhybridhochhaus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/holzhybridhochhaus\/","title":{"rendered":"HolzHybridHochhaus"},"content":{"rendered":"\n
Wie baut man gleichzeitig verdichtet, nachhaltig und ressourcenschonend? Forschende der Hochschule Luzern haben das Potential von Holz-Hybridhochh\u00e4usern untersucht. Im Rahmen eines Forschungsprojektes haben sie das horizontal und vertikal flexible \u00abModul17\u00bb entworfen, das zu fast 90 Prozent aus Holz besteht und sich an die unterschiedlichsten Stadtstrukturen anpasst.<\/p>\n\n\n
Hochh\u00e4user sind eine M\u00f6glichkeit, um in St\u00e4dten verdichtet zu bauen. Hochh\u00e4user in Holz- oder Holzhybridbauweise k\u00f6nnen dabei zudem eine umweltvertr\u00e4gliche L\u00f6sung darstellen, weil sie den Ausstoss von Kohlendioxid fu\u0308r den Bau des Geb\u00e4udeparks senken. Im von Innosuisse unterstu\u0308tzten Projekt \u00abHolzHybridHochHaus. Typologie fu\u0308r Hochh\u00e4user in Holz-Hybridbauweise zur urbanen Verdichtung\u00bb haben Forschende der Hochschule Luzern das Potenzial von Holzhybridhochh\u00e4usern fu\u0308r die St\u00e4dte der Zukunft untersucht und mit dem \u00abModul17\u00bb ein Konzept entworfen, mit dem sich diese hochflexibel gestalten lassen.<\/p>\n\n\n\n
17 mal 17 Meter<\/strong> Ein stapelbares Modul<\/strong> Fu\u0308r Wohnungen, Schwimmb\u00e4der oder Bu\u0308ros<\/strong> Holzh\u00e4user als Kohlenstoffspeicher<\/strong> Verku\u0308rzte Bauzeit dank Vorfabrizierung<\/strong> \u2013 Link zur Publikation \u00abModul 17\u00bb<\/a><\/p>\n\n\n\n Projektleitung<\/strong> Beteiligte interne Organisationen:<\/strong> Externe Projektpartner<\/strong> Externe Projektfinanzierer<\/strong> Laufzeit<\/strong>
\u00abWir stellen mit dem Modul17 einen Baukasten zur Verfu\u0308gung, den man immer wieder benutzen kann, ohne dass die so entstehenden Hochh\u00e4user alle gleich aussehen\u00bb, sagt Dr. Sonja Geier vom Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern. Das Modul17 besteht zu fast 90 Prozent aus Holz und bietet auf einem Grundriss von 17 mal 17 Metern \u2013 daher der Name \u2013 und mit einer H\u00f6he von etwa 14.5 Metern sowohl vertikal als auch horizontal eine hohe Nutzungsflexibilit\u00e4t u\u0308ber seinen gesamten Lebenszyklus. Damit ist es maximal effizient, anpassungsf\u00e4hig auch in pr\u00e4gnanten st\u00e4dtebaulichen Strukturen und daru\u0308ber hinaus horizontal und vertikal ausgesprochen flexibel. \u00abSogar ein nachtr\u00e4glicher Umbau eines Bu\u0308rohauses in ein Wohnhaus oder umgekehrt ist mit dem Modul17 m\u00f6glich\u00bb, erkl\u00e4rt Geier.<\/p>\n\n\n
Jedes einzelne Modul wird in den Ecken von vier \u00abMegastu\u0308tzen\u00bb gehalten, die die vertikalen Lasten tragen und die Geb\u00e4udetechnik in einem Hohlraum in ihrem Innern verbergen. Direkt unter der Decke des Moduls leitet ein \u00abMegageschoss\u00bb, bestehend aus raumhohen Fachwerktr\u00e4gern, die Vertikallasten auf die \u00abMegastu\u0308tzen\u00bb weiter. Dadurch ist der gesamte Grundriss stu\u0308tzenfrei und kann als \u00abFree Space\u00bb frei gestaltet werden. Eine \u00abMegadecke\u00bb in Holzbetonverbund-Bauweise trennt die Module voneinander ab und sorgt zusammen mit ausserhalb des Moduls liegenden Treppenh\u00e4usern aus Stahlbeton fu\u0308r die horizontale Aussteifung. Der entwickelte Systembaukasten erlaubt, dass das Modul17 in der Horizontalen erweitert und vertikal gestapelt werden kann. So bietet es beliebig viele Kombinationsm\u00f6glichkeiten.<\/p>\n\n\n\n
Innerhalb jedes einzelnen Moduls k\u00f6nnen Zwischenw\u00e4nde und -decken frei gesetzt werden; etwa fu\u0308r eine Nutzung als Gewerbehalle oder Schule ohne oder mit nur einer Zwischendecke, als dreist\u00f6ckiges Bu\u0308romodul mit zwei oder als viergeschossiges Wohnmodul mit drei Zwischendecken. Gleichzeitig erlaubt die Struktur eine freie Gestaltung der Fassade; von Ganzglas- bis zur wohnhaustypischen Lochfassade ist vieles realisierbar. Das macht das Modul17 sehr flexibel, so k\u00f6nnen Schwimmb\u00e4der oder Grossraumbu\u0308ros genauso realisiert werden wie Tagungs- oder Konzerts\u00e4le. Anhand eines etwa 130 Meter hohen Prototyps aus insgesamt 58 Modulen haben die Forschenden in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Praxis die Erkenntnisse validiert und die Praxistauglichkeit nachgewiesen. Um das ganze Spektrum der M\u00f6glichkeiten von Holzhybrid- Hochh\u00e4usern aufzuzeigen, haben die Forschenden \u2013 Architektinnen, Brandschu\u0308tzer, Ingenieurinnen, Holzbauer, Geb\u00e4udetechnikerinnen \u2013 das Modul17 und den Prototypen in verschiedenen Stadtstrukturen getestet und hinsichtlich Statik, Geb\u00e4udetechnik, Produktion, Montage, Wirtschaftlichkeit und m\u00f6glichen Finanzierungweisen untersucht.<\/p>\n\n\n\n
Erst seit der Revision der Brandschutzverordnung im Jahr 2015 k\u00f6nnen in der Schweiz Holzhochh\u00e4user geplant und gebaut werden. \u00abEndlich ist Holz aus Brandschutzsicht den anderen Baumaterialien gleichgestellt\u00bb, sagt Geier. Das Verhalten von Holz im Brandfall sei dank moderner Technologie l\u00e4ngst ein simulierbarer, berechenbarer und kontrollierbarer Prozess. Geier: \u00abEs gibt keine wesentlichen Unterschiede im Brandschutz im Vergleich zu herk\u00f6mmlichen Baustoffen.\u00bb Damit kann das Potential von Holz nun auch im Hochhausbau genutzt werden. \u00abHolz ist die nachhaltigste aller Ressourcen, die dem Bau zu Verfu\u0308gung stehen\u00bb, sagt Geier. Zur Produktion ist keine Energie notwendig; Kiefern, Fichten oder Buchen wachsen von allein; auch die Verarbeitung erfolgt relativ energiearm. Gleichzeitig bindet der Baustoff CO2. Ein Holzhaus ist laut Geier faktisch ein Kohlenstoffspeicher.<\/p>\n\n\n\n
Zudem sind Holzbauten leichter als Beton- oder Stahlbauten. Auch l\u00e4sst sich das Material millimetergenau verarbeiten und vorfertigen. Die Verlagerung der Arbeit von der Baustelle in die Fertigungshalle, die im Zuge der Digitalisierung fu\u0308r viele Bauweisen Standard wird, hat im Holzbau bereits lange Tradition. \u00abDas verku\u0308rzt die Bauzeit nicht selten um bis zu 50 Prozent und erm\u00f6glicht, die Bauabl\u00e4ufe exakt zu timen, was sich letztlich auch in den Baukosten niederschl\u00e4gt\u00bb, rechnet Geier vor. Zudem ist Holz ein \u00e4sthetisch ansprechender Baustoff. <\/p>\n\n\n\nLinks und Downloads<\/h3>\n\n\n\n
Organisation<\/h3>\n\n\n\n
\u2013 Hochschule Luzern \u2013 Technik & Architektur; Projektleitung Dr. Sonja Geier<\/p>\n\n\n\n
\u2013 HSLU Technik & Architektur, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)
\u2013 HSLU Technik & Architektur, Kompetenzzentrum Konstruktiver Ingenieurbau<\/p>\n\n\n\n
\u2013 K\u00fcnzli Holz AG<\/a>
\u2013 b+p baurealisation ag<\/a>
\u2013 Burkhalter Sumi Architekten Gmbh<\/a>
\u2013 Vadea AG<\/a>
\u2013 Lignum Holzwirtschaft<\/a>
\u2013 Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen VKF<\/a>
\u2013 Holzbau Schweiz<\/a>
\u2013 Makiol Wiederkehr AG<\/a><\/p>\n\n\n\n
\u2013 Graub\u00fcndner Kantonalbank<\/a>
\u2013 Kommission f\u00fcr Technologie und Innovation (KTI)<\/a><\/p>\n\n\n\n
01.03.2017 – 28.02.2019<\/p>\n\n\n\nKontakt<\/h3>\n\n\n\n