{"id":21301,"date":"2022-08-24T09:20:55","date_gmt":"2022-08-24T07:20:55","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/the-gasometer-of-campi-genoa\/"},"modified":"2023-04-12T16:49:41","modified_gmt":"2023-04-12T14:49:41","slug":"the-gasometer-of-campi-genoa","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/the-gasometer-of-campi-genoa\/","title":{"rendered":"Der Gasometer von Campi Genoa"},"content":{"rendered":"\n
Nach der Bearbeitung des \u00e4ltesten Stadtteils von Genua (Italien) im Herbstsemester 2021 konzentrierte sich das Masterstudio \u00abArchitektur & Struktur\u00bb im Fr\u00fchjahrssemester 2022 auf das untere Polcevera-Tal im westlichen Teil von Genua, das von der Trag\u00f6die des Einsturzes der Morandi-Br\u00fccke betroffen ist.<\/p>\n\n\n\n
Die Studierenden besch\u00e4ftigten sich mit der Infrastruktur, dem industriellen Erbe, den Arbeitervierteln und den alten Villen auf dem Land. Der Gasometer von Campi bildete den Ausgangspunkt und den Schwerpunkt ihrer Entwurfsarbeit. Sie sollten versuchen, diesem Monument der Industriegeschichte eine neue Bedeutung zu verleihen und eine Verbindung zwischen ihm und der neuen Br\u00fccke von Renzo Piano und dem neuen Plan f\u00fcr den Park von Polcevera von Stefano Boeri herzustellen. \r\nDementsprechend musste die Aufgabe auf zwei Ebenen angegangen werden: zum einen auf der Ebene des Objekts und zum anderen auf der Ebene der Stadtplanung. Ein Viertel, das von seiner dramatischen Geschichte \u00fcberschattet wird, sollte in eine bessere Zukunft gef\u00fchrt werden. Ein genaues Raumprogramm war nicht vorgesehen. Dieses sollte auf der Grundlage der Analyse und der gew\u00e4hlten st\u00e4dtebaulichen Strategie individuell entwickelt werden.<\/p>\n\n\n\n
Masterstudent Dugald Gardner schreibt \u00fcber sein Projekt: \u00abMeiner Meinung nach sollte die Neugestaltung des Gebiets ein Versprechen an die betroffenen Menschen sein, nicht noch einmal im Stich gelassen zu werden. Die Neugestaltung sollte der jetzigen Gemeinschaft zugutekommen und einen Grundstein f\u00fcr weitere Entwicklungen bilden. Sie sollte nicht vorrangig auf den Tourismus ausgerichtet sein, jedoch selbstbewusst ihren Platz in der \u00d6ffentlichkeit einnehmen. Die Neugestaltung sollte das Tal verbinden, Raum f\u00fcr Erholung und partizipative Aktivit\u00e4ten schaffen und gleichzeitig den Opfern der Trag\u00f6die gedenken.\u00bb<\/p>\n\n\n
Situationsplan<\/p>\n <\/div>\n\n
Ansicht<\/p>\n <\/div>\n\n
Querschnitt<\/p>\n <\/div>\n\n
Br\u00fccke (Verbindung)<\/strong> Park (Erholung, Partizipation und Aneignung)<\/strong> Gasometer (Gedenken)<\/strong>
Die neue Fussg\u00e4ngerbr\u00fccke mit dem sie umgebenden Park soll ein fragmentiertes Stadtgebiet neu verbinden, wovon die Anwohner rund um die Einsturzstelle profitieren w\u00fcrden. Durch die Verl\u00e4ngerung der Wege auf beiden Seiten der Br\u00fccke werden die H\u00e4nge f\u00fcr Erholungszwecke zug\u00e4nglich und die Fahrt ins Tal f\u00fcr die Bewohner der dar\u00fcber liegenden D\u00f6rfer bequemer. Eine zweite Ebene auf der Br\u00fccke wird einen sichereren und schnelleren Pendelverkehr mit dem Fahrrad \u00fcber das Tal erm\u00f6glichen. Treppen und Rampen entlang der Br\u00fccke werden Fussg\u00e4ngern und Radfahrern den Zugang zur Br\u00fccke gew\u00e4hren. Die neue Br\u00fccke wird mit verkohltem Holz verkleidet und soll so den Schatten der alten Br\u00fccke symbolisieren. Die Br\u00fccke wird zudem eine Verbindung zwischen der Gedenkst\u00e4tte von Boeri und dem Gasometer herstellen.<\/p>\n\n\n\n
Der Park soll verschiedene R\u00e4ume bieten. Mit B\u00e4umen, Str\u00e4uchern und hohem Gras soll eine wilde Landschaft geschaffen werden. Der Park soll von den Menschen angeeignet werden k\u00f6nnen und flexibel nutzbar sein. Ein Fussballspiel auf dem Rasen, der Gem\u00fcseanbau in einem Gemeinschaftsgarten oder ein Gartenfest sind nur einige Ideen, wie der Park von der Gemeinschaft genutzt werden k\u00f6nnte.<\/p>\n\n\n\n
Der Gasometer soll als Gedenkst\u00e4tte verstanden werden. Durch die partielle \u00d6ffnung des Daches und dem Einbau einer massiven, kreisrunden Marmorbank soll dem industriellen Relikt mit einfachen Mitteln eine neue Funktion zugeschrieben werden. Die minimalen Eingriffe in die Bausubstanz sollen zuk\u00fcnftige Weiterentwicklungen erlauben. Der Marmor als \u00e4usserst langlebiges Material k\u00f6nnte in seiner kreisf\u00f6rmigen Anordnung gar die korrodierende Stahlkonstruktion \u00fcberdauern, die ihn derzeit umgibt.<\/p>\n\n\n