{"id":1998,"date":"2021-12-02T15:09:53","date_gmt":"2021-12-02T14:09:53","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=1998"},"modified":"2021-12-09T17:29:00","modified_gmt":"2021-12-09T16:29:00","slug":"eine-verdichtung-grossartiger-phaenomene","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/eine-verdichtung-grossartiger-phaenomene\/","title":{"rendered":"Eine Verdichtung grossartiger Ph\u00e4nomene"},"content":{"rendered":"\n

Eine Arbeit von Fabian Huber, Master Fokus \u00abArchitektur & Material\u00bb<\/h3>\n\n\n\n

Wir alle haben dieses Gef\u00fchl; den urmenschlichen Sinn, Raum wahrzunehmen. Es gibt viele unterschiedliche Dinge, die auf uns wirken, sie werden absorbiert und verrenken sich zu einem Geflecht, das man als Genius Loci beschreiben k\u00f6nnte. Den Geist eines Ortes. Das Glarnerland ist so ein Ort, wo sich grossartige Ph\u00e4nomene vermischen und etwas Vertrautes entfalten. Mit meinem Projekt habe ich versucht, diesen Dingen etwas n\u00e4her zu kommen.<\/p>\n\n\n\n

Es ist aber kein Geheimrezept, das etwas Unbekanntes aufzudecken vermag, sondern vielmehr eine Reflexion mit dem Anspruch, den normalen Dingen, der allt\u00e4glichen Lebenswelt ihren Wert zur\u00fcckzugeben. Und dadurch eigentlich unscheinbare Ph\u00e4nomene zu entdecken, die es uns erm\u00f6glichen, uns mit dem Ort zu Identifizieren und zugeh\u00f6rig zu f\u00fchlen. <\/p>\n\n\n\n

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Alles fing damit an, dass Glarus irgendwie ein Ort ist, den ich mag. Die Menschen und Bauwerke, die ich beobachtete, die Atmosph\u00e4re; sie ist nicht so wie in Z\u00fcrich, aber auch nicht wie in Luzern, irgendwie ist sie anders. Alles scheint in seiner eigenen Art und Weise auf der Erde zu sein und erlaubt es so, sich mit dem Ort zu identifizieren.<\/p>\n\n\n\n

Wir leben in einer Zeit der visuellen \u00dcberflutung und der daraus folgenden Orientierungslosigkeit. Menschen sind zunehmend isoliert und einsam. Juhani Pallasmaa illustrierte einen Ausweg als unscharfe und schattenbehaftete bis sogar dunkle Umwelt, die uns wieder n\u00e4her zusammenbringen soll und skizzierte die wunderbaren, wechselnden Lichtzonen fr\u00fcherer Strassenbeleuchtungen alter Stadtstrukturen.<\/p>\n\n\n\n

Vielleicht gibt’s diesen Gegenpol zur monotonen, pluralen Welt im konkreten Lebensort, dem Ortsbezug und dessen Eigenlogik. Symptomatisch daf\u00fcr sind vielleicht die vielen Touristen, die ihr privates Umfeld verlassen, um f\u00fcr eine kurze Zeitspanne an einen dieser Orte zu st\u00fcrmen. Zur Erholung vielleicht. Vielleicht aber auch einfach um mal wegzukommen; auf der Suche nach Ruhe und dem urmenschlichen Gef\u00fchl von Identifikation und Zugeh\u00f6rigkeit.<\/p>\n\n\n\n

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Mit der gestellten Aufgabe, eine touristische und somit \u00f6ffentliche Baute zu entwerfen, erscheint es sinnvoll, die vorhandenen Ph\u00e4nomene genau zu studieren. Ankn\u00fcpfung findet sich im Ortsgeist der aus den vielen verschiedenen Dingen besteht, die sich in H\u00e4tzingen verdichten und so das Wohnen erm\u00f6glichen. Dieser Entwurf dazu darf gerne als zugezogene \u201cfremde\u201d Familie betrachtet werden. Damit ist aber nicht auf den andersartigen Ausdruck abgezielt, der sich dezent an die vorhandene Schleusen- und Wassertechnik anlehnt, sondern vielmehr durch die neue Art, wie Bauwerke genutzt werden k\u00f6nnen. Menschen, die f\u00fcr einen bestimmten Zeitraum ihr Heim verlassen und nach H\u00e4tzingen siedeln, sich der wunderbaren Stimmung hingeben und sich als verschiedene Ph\u00e4nomene, mit allem Anderen, weiter zu dieser aussergew\u00f6hnlichen Atmosph\u00e4re verdichten, die Umwelt im Tal versammeln und so auch alle zuk\u00fcnftigen \u201cFremden\u201d herzlich empfangen.<\/p>\n\n\n\n

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Drei Orte sind entstanden: Ein Quellhaus zum k\u00fcnstlichen See mit einem gedeckten, \u00f6ffentlichen Raum zum Werken und Wein, darunter Platz f\u00fcr Kultur und Handwerk; einen erweiterten Raum zu den kleinen 1-2-Zimmer-Wohnungen im vermittelnden Wohngeb\u00e4ude am Weg. Und der dritte Ort; der Sonnenf\u00e4nger, als Energief\u00f6rderer f\u00fcr den Betrieb und Unterstand f\u00fcr einen mobilen Kiosk.<\/p>\n\n\n\n

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