{"id":14794,"date":"2022-09-01T21:59:00","date_gmt":"2022-09-01T19:59:00","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=14794"},"modified":"2022-10-18T09:07:59","modified_gmt":"2022-10-18T07:07:59","slug":"ethik","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/ethik\/","title":{"rendered":"Ethik"},"content":{"rendered":"\n

Im Herbst 2021 wurde erstmals das Modul \u00abEthik\u00bb durchgef\u00fchrt, das Teil des neuen Curriculums im Bachelor Architektur ist, dar\u00fcber hinaus aber auch Studierenden des Studiengangs Digital Construction offensteht. Ziel des Moduls war die Diskussion und Entwicklung pers\u00f6nlicher Strategien f\u00fcr einen ethischen Umgang mit Werkzeugen des Planens und Bauens vor dem Hintergrund des gegenw\u00e4rtigen digitalen Wandels in Architektur und Gesellschaft.<\/p>\n\n\n\n

Grundlage f\u00fcr die Auseinandersetzung bildete der Blick zur\u00fcck auf wesentliche Umbr\u00fcche der Neuzeit aus der Perspektive der Kultur- und Architekturgeschichte. So sollte aufgezeigt werden, dass technische Entwicklungen Architektur und Bauwesen im Laufe der Geschichte stets entscheidend mitgepr\u00e4gt haben. Zugleich beleuchteten wir die soziale Dimension unterschiedlicher Techniken und Werkzeuge, um ein kritisches Bewusstsein f\u00fcr ihre Nutzung zu etablieren.<\/p>\n\n\n\n

Der Zusammenhang zwischen technischem Wandel und der sich ver\u00e4ndernden Arbeitsweise und Berufspraxis von Architekt:innen in den vergangenen 600 Jahren wurde neben Inputs vor allem \u00fcber die Lekt\u00fcre und Diskussion historischer Quelltexte (Traktat, Essay, Vortrag, Manifest) studiert. Dabei wurden Themen diskutiert wie die Herausbildung eines professionellen Selbstverst\u00e4ndnisses seit der Renaissance, die zunehmende Professionalisierung, aber auch das Streben nach kreativer Autonomie im Zuge der Ausdifferenzierung zwischen Architektur und Ingenieurwissenschaften infolge der Aufkl\u00e4rung, die kritische Auseinandersetzung von Gestalter:innen mit sich radikal wandelnden Produktionsbedingungen und Zuwendung zum Handwerk im Kontext der Industrialisierung sowie der sich drastisch ausweitende Handlungsrahmen von Architekt:innen durch die Internationalisierung ihrer T\u00e4tigkeit im 20. Jahrhundert.<\/p>\n\n\n\n

Aus der Betrachtung fr\u00fcherer Reaktionen auf gesellschaftliche Umbr\u00fcche leiteten die Studierenden im Modul individuelle Strategien f\u00fcr ein ethisches Handeln im Rahmen einer autoethnografischen Untersuchung zum Einsatz und Gebrauch digitaler Werkzeuge ab. Dabei galt es, pers\u00f6nliche Erfahrungen sowohl zu beschreiben als auch systematisch zu analysieren, um die soziokulturelle Dimension technischer Werkzeuge in ihrem Wirken auf Kreativit\u00e4t und gestalterische Prozesse sowie auf planerischen Alltag und Praxis zu verstehen. Die kritische Selbstbeobachtung des jeweils eigenen Umgangs mit digitalen Werkzeugen im Studium oder B\u00fcro bildete dabei den Ausgangspunkt. Die Auswirkungen dieser Werkzeuge auf die entwerferische Praxis wurde ebenso beleuchtet wie geeignete Strategien f\u00fcr ihren kreativen und kritisch-reflexiven Einsatz. In ihren Arbeiten bezogen die Teilnehmenden dar\u00fcber hinaus Stellung zu den Implikationen des technischen Wandel auf ihre Arbeitsweise und Selbstverst\u00e4ndnis als angehende Architekt:innen.<\/p>\n\n\n\n

Arbeit von Stefan Bucher \u00abAutoethnography \u2013 Work in the digital era\u00bb<\/h3>\n\n\n\n
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Illustration von Stefan Bucher zu seiner Arbeit<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Die ganze Arbeit kann hier als PDF heruntergeladen werden.<\/a><\/p>\n\n\n

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