{"id":14651,"date":"2022-10-13T12:13:44","date_gmt":"2022-10-13T10:13:44","guid":{"rendered":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/?p=14651"},"modified":"2022-10-13T12:14:51","modified_gmt":"2022-10-13T10:14:51","slug":"fusion","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sites.hslu.ch\/architektur\/fusion\/","title":{"rendered":"FuSion"},"content":{"rendered":"\n
Im Projektmodul \u00abKontext\u00bb im Bachelor Intermediate entwarfen die Studierenden im Fr\u00fchlingssemester 2022 Projekte im unteren Rhonetal. Entgegen dem touristischen Marketingbild des Wallis als Ort unber\u00fchrter Landschaften, ist das untere Rhonetal eine hochgradig k\u00fcnstliche Kulturlandschaft, in die der Mensch seit Jahrhunderten eingegriffen und sie dadurch geformt hat. <\/p>\n\n\n\n
Es ist schlicht unm\u00f6glich, sich der Kraft dieser Landschaft mit den leuchtenden Firnen der Hochalpen im Hintergrund zu entziehen. Dieser Lebensraum bildete die Grundlage f\u00fcr die Auseinandersetzung mit St\u00e4dtebau, Landschaft und zuk\u00fcnftiger Entwicklung im Modul \u00abKontext\u00bb.<\/p>\n\n\n\n
\u00abUnser Projekt befindet sich im Gewerbegebiet von Sion zwischen Autobahn und Bahnhof. Es ist sehr gut erschlossen. Trotz der N\u00e4he zum Bahnhof dominiert das Auto. Es gibt sehr viel Verkehr durch das Quartier, was auch mit den Zulieferungen der Gewerbe zusammenh\u00e4ngt.
Die Fl\u00e4chen zwischen den einzelnen Geb\u00e4uden sind praktisch vollst\u00e4ndig versiegelt und werden als Lager und Abstellpl\u00e4tze genutzt. Dadurch steht jedes Geb\u00e4ude f\u00fcr sich und es fehlen die Verbindungen zueinander. Diese abweisende Haltung haben wir auch bei der Besichtigung erlebt, da waren wir sichtlich unerw\u00fcnscht und wurden weggeschickt.
Wir sehen das Potential die einzelnen Bauk\u00f6rper miteinander zu verbinden. Nicht nur baulich, sondern auch im Nutzungsprogramm.<\/p>\n\n\n
Aktuell sind alles Gewerbebauten. Diese vorhandenen Gewerbe sollen auch in Zukunft weiterbestehen. Erg\u00e4nzt mit weiteren Nutzungen wie Wohnen, Ateliers, Dienstleistungen und Gemeinschaftsfl\u00e4chen soll eine Durchmischung entstehen. Durch die neue Dichte gibt es immer wieder \u00dcberlagerungen und eine Vielseitigkeit. Die neuen Volumen nehmen den Bestand auf und verbinden diesen architektonisch. Durch die dar\u00fcberliegenden Volumen entsteht eine definierte Hofsituation.<\/p>\n\n\n\n
Die Erschliessung f\u00fcr das Gewerbe legen wir nach aussen. Es ist ein wichtiger Bestandteil damit die Gewerbe auch in Zukunft funktionieren. Gleichzeitig schaffen wir damit freie Fl\u00e4chen im Innenbereich. Die neuen Wohnungen werden \u00fcber den Hof erschlossen, diese riesige Aussenfl\u00e4che kann jetzt vielseitig genutzt und entsiegelt werden. Es gibt Aussenpl\u00e4tze f\u00fcr die Quartierbeiz, Garten und Schattenpl\u00e4tze unter den Obstb\u00e4umen. Weitere Gemeinschaftsfl\u00e4chen befinden sich auf den Dachterrassen. Das Erdgeschoss wird teilweise auch mit neuen Nutzungen erg\u00e4nzt. Diese Nutzungen sollen eine gewisse Durchl\u00e4ssigkeit vom Hof schaffen. Durch die neue Nutzungsdichte werden die Erdgeschossfl\u00e4chen aktiv belebt und werden so zu Verbindungsorten.<\/p>\n\n\n
Die Erschliessung erfolgt \u00fcber einen Laubengang. Der Grundriss wird mit einem St\u00fctzenraster und sichtbaren Tr\u00e4gern gegliedert. Die Raumh\u00f6hen sind \u00fcberh\u00f6ht, damit ein Industriecharakter erzielt werden kann. Im Obergeschoss sind die Wohnungen dichter und zeichnen sich durch deren Flexibilit\u00e4t und Ver\u00e4nderbarkeit aus. So kann beispielsweise ein Generationenzimmer genutzt werden oder es gibt Schaltzimmer zwischen zwei Wohneinheiten. Die Grundriss Bespielung mit offenen und geschlossenen R\u00e4umen kann sehr individuell sein. Im Dachgeschoss sind nebst dem Gemeinschafs- und Waschraum Atelierwohnungen vorgesehen. Diese verf\u00fcgen alle \u00fcber eine Galerie welche als privater R\u00fcckzugsort genutzt werden kann. Auch da ist man flexibel, ob man zwischen St\u00fctzen mit einer fixen Wand oder lieber mit einem Vorhang abschliesst.<\/p>\n\n\n
Beim Ausdruck ist uns die Wiederaufnahme und Neuinterpretation des Gewerbecharakters wichtig. Die neuen Bauk\u00f6rper sollen sich vom Bestand ableiten, sich an den Bestand schmiegen und doch von ihm differenzieren. Das Raster, die regelm\u00e4ssige Fenstereinteilung zeichnet sich auch in den Fassaden ab. So k\u00f6nnen immer wieder serienm\u00e4ssig dieselben Elemente verwendet werden. Und doch gibt es immer wieder Ausnahmen wie zum Beispiel der Anbau mit dem Gemeinschafstraum welcher sich im Volumen und der Metallfarbe differenziert. Zusammen mit dem Bestand entsteht ein lebendiges Fassadenbild, welches unsere Intervention nach dem Motto FuSION widerspiegelt.\u00bb<\/p>\n\n\n